… gehört zur niederländischen Provinz Overijssel und hat auf einer Fläche von 162 km2 ca. 57’000 Einwohner.

Die gut erhaltene, vielfältige, sowie wunderschöne Innenstadt reicht von der Ijssel und der Ijsselkade …

… bis zum Burgwal zu den beidseitig gepflasterten Strassen und Gehwegen „Burgwal“ und „Vloeddijk“ am „Burgel – Kanal“. Dieser Stadtkanal ist halbkreisförmig angelegt und mündet, auf der einen Seite bei Oorgat und auf der anderen Seite am Buitenhaven, in die Ijssel,

Bis zum 15. Jahrhundert bildete der Burgel-Kanal auf diese Weise die Stadtgrenze.

Eine Einheimische erklärt mir, dass die beidseits an der Kanalmauer angebrachten Namenszüge, wie z.B. „OORLOG“, auf frühere hier gelebten Personen (meist jüdischer Abstammung) hinweise.

Das Niederländisch / Deutsch – Übersetzungsprogramm ergibt für mich folgendes: „Oorlog“ = Krieg, „Zijarm“ = Ich bin verrückt, „Doorbraak“ = Durchbruch. Jetzt komme ich doch ins Grübeln und erinnere mich an …

… die Judenverfolgung ab 1940 und im zweiten Weltkrieg. https://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust_in_den_Niederlanden

Diese Altreformierte Kirche „Oud Gereformeerde Gemeenten in Nederland“ war vor 1893 noch ein Wohnhaus.

Diese an der gleichen Häuserzeile stehende Evangelische Lutheristische Kirche „Lutherse Kerk“, gleicht einem griechischen Tempel. Auf dem Turm thront ein Schwan. Deshalb benennen die Kamper diese Kirche liebevoll „Schwanenkirche“ (Zwaantjeskerk).

Übrigens findet man diesen typischen Luther-Schwan in dieser Gegend und im holländischen Ostfriesland oft auf Kirchtürmen. Der Schwan erinnert an den Reformator Martin Luther (1483-1546).

Ebenfalls steht direkt am Burgwal seit 1924 das „Filmhuis“. Dieses ist heute immer noch ein beliebtes, sowie sehr renommiertes und weit herum bekanntes Kulturzentrum.

Die evangelische „De Broederkerk“ wird gerne mit energischem …

… „Geklingel“ von zahlreichen Radfahrern umrundet.

Da steht schon wieder ein kleines eingequetschtes Haus …

… und gegenüber am seitlichen „Broederweg“ entdeckt man einige auffällige grössere Bauten, zum Teil mit Geschäftsläden, Büros …

.. und sogar diverse B & B – Bed and Breakfast – Unterkünfte.

Ja, da an der Ecke „Groenestraat“ und „Broederweg“, nahe vom Stadttor „Cellebroederspoort“, steht dieses auffällige Patrizierhaus aus dem 15. Jahrhundert …

… oder wie dieses Einheimische liebevoll „Het Gotisch Huis“ nennen.

Die Fassade vom „Het Gotisch Huis“, mit diesen Skulpturen und den markanten Kreuzstockfenstern, sowie den dazu gehörenden roten Fensterläden, fällt besonders auf …

… wie auch die heute noch täglich zum Kauf angebotenen frischen Waren …

… wie diese sehr begehrten Gänseeier.

Das „Linneweversportje“ bildet heute das Eingangsportal zur heutigen Bibliothek der Theologischen Universität Kampen. Früher hat dieses Eingangstor zum ehemaligen Schwesternkloster „Sint-Annaconvent“ gehört.

Nicht weit davon um die Ecke steht die spätgotische „Doopsgezinde Kerk“ oder die frühere „Sint Annakapel“ vom gleich dahinter gelegenen Kloster „Sint-Annaconvent“. Diese einschiffige Kirche gehört nicht mehr zum Kloster und ist 1823 von den Mennoniten, einer niederländischen Täuferbewegung, übernommen und für Ihre Vorhaben umgebaut geworden.

Ja, die verschiedenen Religionen, welche in ganz Niederlanden, noch rege gepflegt werden, sind heute immer noch ein heikles und sehr komplexes Thema. https://museeprotestant.org/de/notice/der-protestantismus-in-den-niederlanden/ . Auch Kampen selber ist dafür bekannt, nebst der evangelischen und katholischen auch noch diverse andere Religionen und Glaubensrichtungen intensiv auszuüben.

Näheres dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Bibelgürtel_(Niederlande)

Da kommen wir in die Altstadt mit dem …

„Neuen Turm“ – „Nieuwe toren“.

Dieser freistehende 65 Meter hohe Glockenturm, steht an der Oudestraat und ist um 1663 fertig erstellt worden. Im Turm befindet sich ein Glockenspiel mit 48 Glocken. Übrigens ist hier ursprünglich die Kapelle der Heiligen-Geestgasthuis gestanden, welche im Jahre 1646 komplett abgebrannt ist. Im Sommer während den Kamper Ui Tagen hängt auch die „Kamper Kuh“ am Turm. Näheres dazu im Beitrag: https://journal.muttiswelt.ch/das-humoristische-kampen/

Der rote Backsteinturm gehört zum „Oude Raadhuis“ alten Rathaus und der „Neue Turm“ – „Nieuwe toren“ steht für sich …

und hat wie das „Oude Raadhuis“ seine eigene Geschichte,

wie man hier nochmals sieht: https://journal.muttiswelt.ch/wp-admin/post.php?post=62224&action=edit

Das „Oude Raadhuis“ mit dem integrierten Stedelijk Museum steht gegenüber vom „Neuen Turm“ und diesem im Jugendstil gebauten Gebäude.

In unmittelbarer Nähe befinden sich weitere wunderschöne historische und insgesamt sehr gut erhaltene Häuser …

… mit ihren schmucken Backsteinfassaden …

.. und freundlich lachenden Engel, welche dem Glockenspiel „Test Carillon Nieuwe Toren“ das von den „Nieuwe toren“ her kommt, lauschen.

https://www.youtube.com/watch?v=QFELgP8f46c

Dieses Glocken-Konzert und das viertelstündliche Läuten der Glocken von den anderen Kirchtürmen ist überall im Zentrum zu hören. Ihre aufeinander abgestimmten Melodienfolgen erinnern meist an Kinder- und alte Volkslieder.

Ebenso erinnert …

… diese Fassade an den früheren Handel mit Seidenstoffen.

Dann treffe ich an der Ijssel auch auf diese Herberge …

… und auf dieses majestätisch edle Gebäude.

Je nachdem wo man gerade steht, können sich diese unterschiedlichen Bauten in einem ganz besondern Bild zeigen.

Gleich gegenüber vom Stadtzentrum bei der Ijsselkade steht die Ijssel-Brücke (Brug Over De IJssel) – https://de.wikipedia.org/wiki/IJsselbrücken_in_Kampen

… die die vielen Zwei- Drei- und Viermaster, die man auch für kürzere oder länger Ausfahrten mit Skipper buchen kann. https://www.summertime-sailing.com/de

Wegen dem schlechten Wetter werden da gerade die Segeltücher wieder vorzeitig eingeholt …

Die Zeit drängt, und ich verlasse das Zentrum durch das Stadttor Cellebroederspoort …

… eile ohne zu verweilen durch den Stadtpark …

… vorbei an der Bronzestatue „Indië monument ‘Smekende Handen’“, …

… den nicht übersehbaren „Punterstichtinghäuser“ …

… dann im Spurt durch die Ebbingerstraat …

… vorbei am Kalverhekkenweg (mit seinen markanten Ecken) …

… mit einem letzten Blick und Klick zum Burgwal mit der „Kalverhekkenbrugg“ über die „Burgel“ …

… und rasch weiter zur „Vloeddijk“ …

… hinüber zum „Noordweg“ …

… wo ich mit einem letzten Blick, zur Ijssel und den da im Moment ruhenden Koggen an der Ijsselkade, werfe …

… um dann endlich bei der Buitenkade, gerade noch (knäpper als knapp), den Bus nach Lelystad erwische …

… damit mich die „MS Thurgau Gold“ von dort …

… über das etwas stürmische IJsselmeer, nach Enkhuizen schippern kann.

Wie zitiert doch Monika Kühn – Görg so schön:

Knapp ist immer kurz davor, aber nicht zu spät.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert