Unten stehende Karte von ca. 1850 zeigt, dass damals Kampen direkt an der Zuiderzee gelegen ist. Dieser Meeresarm hatte eine Fläche von ca. 5000 m2 (100 m lang und 50 m breit, sowie nur 4 bis 5 Meter tief) und reichte von Amsterdam bis hinauf nach Westfriesland und von dort in die Nordsee.
Nach der Eindeichung der Zuiderzee entstandenen das Markermeer und das IJsselmeer. Kampen liegt heute nicht mehr direkt an einem Seeufer und grossen Schiffshafen …
… sondern Kampen befindet sich jetzt am Flussufer der IJssel, zwischen dem Noordoostpolder (mit Urk und der Gemeinde Schokland) und der Insel Flevoland (mit Ostelijk mit seinem Hauptort Lelystad und Zuidelijk mit Almere), wie wir auf dieser Karte sehen:
Der Noordostpolder ist seit 1942 ein neu entstandenes Gemeindegebiet, welches effektiv nur aus einem einzigen *Polder (oder Koog) besteht. Das „Neue Land“, resp. die Landgewinnung ist mittels einem ausgeklügelten Entwässerungssystem entstanden. Ausserdem liegt dieser Kog oder Polder unter dem normalen Wasserspiegel und kann nur mittels erhöhten Deichen vor Überflutung geschützt werden.
Hingegen ist im „Neuen Land“ mit Flevoland eine grosse und künstliche Insel entstandene. Diese besteht aus zwei aneinander gefügte *Polder, welche mit einem Wasserstreifen ummantelt sind.
Zusätzlich regulieren diverse Kanäle und ein aufeinander abgestimmtes Röhren- und Pumpensystm den Grundwasserspiegel, damit dieser stets ausgeglichen ist.
Hier in Kampen, im Museumshafen „Stichting Kamper Kogge“, direkt an der Ijssel steht die aus dem 15. Jh. nachgebaute Kogge „Zwarte Dame“ und wartet auf Gäste für eine Rundfahrt oder auch mal für einen längeren Ausflug auf das IJsselmeer. Dieses Vorzeige- und Museumsschiff hat man im Jahre 1983 analog einer Segel-Kogge nachgebaut, welche bei der Trockenlegung von einem Flevopolder (der früheren Zuiderzee) gefunden worden ist.
Solche Segelschiffe, wie die „Zwarte Dame“ haben die seefahrenden Kaufleute der Hanse (gemeinschaftlicher Interessenverband für Handel und Verkehr) auf ihren Seereisen benutzt. Ebenfalls haben solche Koggen, bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Hansestädte und Scharmützel mit Piraten, auch als Kriegsschiffe gedient.
Auf dem Gelände vom „Stichting Kamper Kogge“ (Schifffahrtsmuseum) …
… gibt es noch so einiges zu entdecken und …
… ausserdem erfahren wir so einiges über die Eindeichung, resp. über die Entstehung vom holländischen „Neues Land“.
https://www.nationaalparknieuwland.nl/de/der-park/geschichte-von-flevoland
In Lelystad (Hauptstadt der niederländischen Provinz Flevoland) am IJsselmeer und grösstenteils auch am Markermeer gelegen liegt dieses hier nachgebaute und prächtige Segelschiff „Batavia“, das zur niederländischen Ostindien-Kompanie gehört. Es lief 1629 kurz vor Australien auf ein Riff und sank. Unter den Überlebenden kam es zu einem Massaker und einer Meuterei. https://de.wikipedia.org/wiki/Batavia_(Schiff,_1628)
Die „Batavia“ steht hier in Lelystad im Batavialand. Das ist ein Erlebnis-, Museums- und Informationspark für Gross und Klein.
https://www.batavialand.nl/de/batavia
„Man darf das Schiff nicht an einen einzigen Anker und das Leben nicht an eine einzige Hoffnung binden.“
(Epiktet, um 50 – 138 n. Chr)
- Liegt das Landgebiet in aufgeschüttetem niedrigem Gelände nahe am Wasser – bezeichnen die Niederländer dieses Gebiet mit „Polder“ oder „Groden“. Wenn es sich um ein, nach einem Deichbau, entwässertes Land handelt – bezeichnen sie dieses mit „Koog“ oder „Köge.
Schreibe einen Kommentar