Marta und Kurt sind verheiratet; eigentlich nicht aus Liebe, mehr als Folge und Konsequenz ihres Zusammenseins. Als kleinbürgerliche Eheleute leben die beiden in einem kleinen preiswerten Haus, etwas ausserhalb, nahe an einem idyllischen See,
Kurt kann mit seinem Lohn, als Lastwagenfahrer, ihr gemeinsames und eher einfaches Leben nur knapp finanzieren. Dank Martas Nebenjob können sie sich hin und wieder etwas mehr gönnen. Nach geraumer Zeit erwarten die beiden ihr erstes Kind. Ihre ganze Freude und Aufmerksamkeit gilt dem bald auf die Welt kommenden Baby. Sie kaufen für dieses, noch bevor es auf der Welt ist, die schönsten und besten Sachen. Gleichzeitig realisieren sie, dass sie mit ihrem Budget, sobald das Kind auf der Welt sein werde, nicht zurechtzukommen können. Deshalb entschliesst sich Kurt eine zusätzliche Arbeit anzunehmen. Dank diesem Zustupf könnten sie sicher gut über die Runden kommen …
Stefan kommt auf die Welt. Ein kleines Paradies liegt ihm zu Füssen. Das Glück ist perfekt! Nur, der Verdienst der stolzen Eltern reicht trotz aller Zusatzarbeit wieder nicht. Deshalb kommt für Kurt ein lukrativer Sonderauftrag von seinem Patron gerade gelegen. Eine grössere Schutthalde mit Giftfässern müsse dringend geräumt werden. Nichts leichter als das. Nachts fährt Kurt jeweils mit seinem Lastwagen zur Deponie. Dort holt er die bereitgestellten Fässer und entsorgt sie, wie ihm geheissen worden ist, in einem Flussbett an einer abgelegen, nicht einsehbaren und mit einem hohen Zaun gesicherten Stelle.
Seit diesem Geheimauftrag mangelt es der kleinen Familie an nichts mehr. Sie geniessen die Zeit miteinander und leben glücklich und zufrieden mit ihrem kleinen Stefan im heimischen Nest.
Es ist wieder Sommer. Kurt und Marta beschliessen mit ihrem Kleinen an den See zu fahren. Sie setzen Stefan ins Wasser, damit er da etwas Plantschen könne. Doch plötzlich bekommt der Kleine einen starken Husten, seine Haut wird feuerrot und grosse Blasen bilden sich überall an seinem Körper. Schnell bringen sie das Kind nach Hause. Gegen Abend bekommt Stefan hohes Fieber und er ringt nach Luft und ist am Ersticken. Im Spital können sie den Kleinen mit Mühe und Not wieder ins Leben zurück holen. Marta und Vater Kurt erwachen aus ihrem Traum und erkennen, dass die nächtlichen Fuhren zum Fluss das Seewasser vergiftet hat. Marta ist entsetzt und beschuldigt ihren Mann vehement und total aufgebracht: „Du bist ein Mörder!“ Kurt fühlt sich schuldig und versucht sich das Leben zu nehmen. Marta kann ihren Mann noch rechtzeitig retten. Sie fordert ihn bestimmt und energisch auf, sich selber und seinen Arbeitgeber anzuklagen. Sie werde ihm beistehen, da sie sich ja durch ihre Unzufriedenheit und finanziellen Forderungen auch mitschuldig gemacht habe.
Kurt anerkennt seine Schuld öffentlich und ist sich gleichzeitig bewusst, dass er eine starke Frau hat, die trotz seiner Fehlleistung zu ihm hält. Dank Solidarität und Mithilfe der Dorfbewohner, erreichen Kurt und Marta, dass der Patron ebenfalls zur Rechenschaft gezogen wird.
Marta und Kurt sind sich heute bewusst, dass ihr drastisches und rücksichtsloses Begehren, um rasch zu Ansehen und Vermögen zu kommen, nicht nur ihr eigenes Nest vergiftet hat; sondern dass sie auch dasjenige vom Arbeitgeber beschmutzt und verunglimpft haben. Sie sehen ein, dass sie mit mehr Eigenverantwortung, einem rechtzeitigen Veto und „Neinsagen“, sowie mit Zivilcourage und Aufklärung das Vergiften des Flusses und des See’s und damit Ungemach, Schmerzen und Unannehmlichkeiten hätten verhindern können.
Solche Begebenheiten mit etwelchen komplizierten Herausforderungen und damit Kurts und Martas gibt es es seit jeher zu tausenden auf der Welt. Denn: Ansehen, Macht und Ohnmacht regiert unsere Welt und denkt daran: Verführen und verführt zu werden – diese Attribute trägt jeder in sich.
Wenn du etwas Zeit hast, dann höre dich in folgenden Song „Ich bin dafür“ gesungen von Udo Jürgens an seinem letzten Konzert in Zürich 2014:
https://www.youtube.com/watch?v=McgZEA6BZiY
oder falls dir die Zeit dafür fehlt, so lies doch kurz folgendes Zitat von Henry Ford:
Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt,
beschäftigen sich auch nur wenige damit.
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