Kinder fragen …

… und erwarten eine Antwort!

Es ist Abend. In der Badeanstalt halten sich nur noch ein paar Leute auf. Auch ich habe genug und möchte nach Hause. Toll! Die Umkleidekabinen sind praktisch leer. Ich kann mich also in aller Ruhe duschen und umziehen. Während ich mich abtrockne höre ich, wie ein Kind seiner Mutter Fragen stellt:

„Mami, warum bin ich allein?“ – „Hhmm?“

„Mami, muss ich immer alleine bleiben?“ – „Hhm!“

„Mami, ich bin immer ganz allein!?“ – „Hmmmmm?“

„Wenn man stirbt, ist man da auch allein?“ – „Hmm …“

„Mami, ich will nicht alleine sterben!“ – „Hmmm?“

„Ich will überhaupt nie sterben, denn dann bin ich ja ganz allein!“ – „Hmm … Komm, wir gehen jetzt!“

„Bin ich heute Abend schon wieder allein?“ „Ehmm! Wir müssen …!“ – Eine Türe fällt ins Schloss.

Es ist still, und es dunkelt! Mein Herz klopft. Bleibe trotz aufkommender Kälte in meiner Kabine sitzen. Etwas später eile ich nach Hause und freue mich darauf, dass mich da ein lieber Mann, ein lebhafter Hund und zwei nie still sitzende Kinder erwarten.

Trotz Jubel Trubel und Heiterkeit in unserem Haus kann ich die Stimme von diesem ca. zehnjährigen Mädchen und das „Hmm“ seiner Mutter nicht so rasch vergessen …

Das schlimmste für ein Kind ist nicht nur die Angst vor dem Alleinsein,

sondern auch das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein.

(Mutter Theresia)

‚