Turbulenzen in Zürich

oder Anna und Dimitriy 2011

Ich stehe in der Parkgarage am Automaten, um die Parkgebühr zu bezahlen. Da stupft mich jemand. Verärgert drehe ich mich und eine strahlende Anna steht hinter mir! „He‘ so geil, dass ich dich treffe!“ – „Du Anna?!“ Küsschen links eines rechts: “Hab keine Zeit muss rasch nach Hause!“

Indem ich zum Auto gehe, ruft mir Anna nach: „Bitte, warte doch Mutti. Kannst du mir sechzig Franken leihen für die Parkspesen!“ – „Was, so viel?!“ Sie hängt sich bei mir ein, strahlt mich an und beginnt mit: „Du weisst ja, wenn wacklig auf den Beinen, nur mit dem Taxi zu den Deinen!“ – „Das ist wirklich gescheiter! Warte ich bezahle dir die Gebühr mit meiner Karte! Kannst mir ja das Geld dann in unseren Briefkasten stecken! Doch, im Ernst, ich muss wirklich schnell nach Hause. „Warte doch, ich begleite dich noch zum Auto! He Mutti, gestern Abend komme vom Golfen nach Hause, da bimst mein Handy. Du Sorry, mein Mann teilt mir schon wieder mit, es könne heute Abend spät werden. Er müsse noch einen Auftrag an Land ziehen!“ – „So, soo, dein lieber Mann! Herrgott gewöhne dich mal dran, ohne Pickeln keine Moneten auf der Bank!“ – „Nein, das ist mir jetzt wirklich wurscht, was der gestern wieder hatte. Auf jeden Fall habe ich mir ein Picolo gegönnt und bin unter die Dusche. Irgendwie fühlte ich mich aufgekratzt. Da habe ich mir mein feines Kostümchen angezogen, weisst du das pinkige mit dem…“ – „He, das  mit der Chinchilla -Stola?“ – „Ja genau dieses. Dazu meine Stilleto – das Haar hochgesteckt – und gopferdori mein Ferrari hatte wieder kein Benzin! Dimitriy ist ja selber schuld wenn er vergisst zu tanken und ich dann Geschäftswagen nehmen muss!“ Anna fährt fort: „Also ich fahre los zum Club. Versuche unterwegs Suse und Karin zu erreichen. Die haben keine hat Zeit. So bin ich halt mit dem Audi allein in die Stadt gefahren. Bin da etwas um die Häuser gezogen und wollte zu unserem Schuppen, da habe ich, ich sag dir – eine ganz geile Hotelbar entdeckt! Nach zwei Cupli war ich noch giggeriger als vorher. Auf jeden Fall lud mich der eine in seine Gutsche ein. Hey, so guten Sex hatte ich schon lange nicht mehr! Und du  dieser Schuppen hat Zimmer, ich glaubs ja nicht, total ausgefallen geil. Die Badewanne erst, mit all denn Vibrationen! Auf jeden Fall, war das eine Nacht, die ich nicht so schnell vergessen werde!“  „Ja, ja und jetzt folgt dann wieder deine Leier, dass Dimitriy zu nichts tauge, zu wenig Klotz verdiene und dich auf Sparflamme halte!“ „Ja, im Ernst, es ist tatsächlich so! Er ist ein Schmarotzer. Zu Weihnachten schenkte er mir anstelle eines tollen Brilli für in den Safe, nur ein rotes Swarovski – Herz! Für diesen Klunker bekomme ich keine zehn Stutz!“ – „Na Anna, was du verkaufst die Brilli, die du bekommst?“ – „He wieso nicht!? Dimitriy schenkt sie mir ja dafür, damit ich ich in schlechteren Zeiten mal etwas Anständiges habe, um wieder zu Geld zu kommen! Nun, ob früher oder später verscherbelt, kommt gar nicht so drauf an! Hauptsache ich habe jederzeit genügend Flüssiges!“ – „Du, Anne, ich muss jetzt wirklich. Sonst müssen wir nochmals Parkgebühren zahlen?“ „He Mutti, dass du mich nicht falsch verstehst. Dimitriy hat mir zu Weihnachten auch noch einen Vibrator geschenkt, in einem mit Brilli versetzten Etui!“ – „Na also Anna, dann hättest du doch nicht in die Stadt fahren müssen, nur weil du etwas giggerig bist?“ – „Ja Mutti! Das Dumme ist, der Vibri funktioniert doch nur, wenn die Batterien aufgeladen sind – und andererseits, ganz allein damit spielen, ist auch öed!“ –

Lachend verabschiede mich und fahre mit dem Auto nach Hause. Da erinnere ich mich an die entlehnten fünfzig Franken: „Also, wenn Anna das Geld bis heute Abend nicht in unserem Briefkasten deponiert hat, dann entlehne ich von ihr den Vibrator. Den kann sie sofort  wieder zurück haben. Einzig das Etui bleibt bleibt bei mir, als Pfand für die gestundeten sechsundsechzig Franken sechzig!

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