Mit einem Wumm Budidumm …

schliesse ich die Türe vom Tumbler – doch – der  will nicht mehr funktionieren!

Der gerufene Servicemonteur kommt irgendwann im Verlaufe der Woche, inspiziert das Gerät und rüttelt etwas daran. Der Tumbler läuft wieder. Triumphierend ruft der Mann: „Arbeit fertig! Brauche nur noch Ihre Unterschrift!“ Beim Hinausgehen meint er noch lapidar: „Musst putzen liebe Frau, dann Maschine laufen immer!“

Unser Tumbler funktioniert tatsächlich – haargenau zehn Minuten lang! Ich kontrolliere das Fuselsieb. Es ist sauber. Wumm Budidumm, Türe zu und ich drücke auf den Startknopf – nichts geht! Wiederum rufe ich im Werk an und bitte um Hilfe. Diese kommt drei Tage später. Natürlich will auch diese Fachkraft wissen, wo es klemmt. Ich erkläre es ihm und mit einem eleganten „Wumm Budidumm“ schliesse ich demonstrativ elegant die Tumblertür, und drücke auf den Knopf. Stille! Nichts geht!

Der Handwerker schüttelt den Kopf: „Wenn Sie so machen zu, dann gehen alle Maschinen kaputt!“ Mit einem belehrenden Blick öffnet er die Tür, schliesst sie wieder, ganz sanft – und tatsächlich – die Maschine läuft! – „Soo, liebe Frau! Jetzt brauche ich nur noch Kreuz von Sie auf meinen Zettel!“ – „Können Sie haben, aber ich bitte Sie, noch zu warten bis ich die „volle“ Maschine in Gang gesetzt habe!“ – „Was warten! Maschine geht immer, wenn Sie nicht machen zu, mit ‚Wumm Budidumm‘!“, erregt sich der gute Mann.  Unbeirrt raffe ich etwas nasse Tücher zusammen und stecke sie in den Tumbler, schliesse die Türe ganz sanft – anscheinend zu sanft! „Musst kräftiger drücken, dann geht!“ – Tatsächlich das Gerät läuft, etwas quitschend zwar, aber immerhin es funktioniert wieder! Dankend verabschiede ich den Mann und schliesse hinter ihm die Tür, um zu bemerken, dass der Tumbler schon wieder still steht! Schnell rufe ich den Monteur zurück. Er kommt und mit einem: „Zzzzzh. Muss schauen halt noch mal!“ 

Nach einer geraumen Zeit kommt der Herr nach oben. „Sie Frau, ich nicht wissen was genau kaputt. Brauche Überlegung – komme am Nachmittag wieder!“ Tatsächlich steht der Monteur nach seiner Mittagspause wieder in unserer Waschküche und nimmt die Maschine diesmal ganz auseinander. Er murmelt etwas! Ich meine gehört zu haben: „Musst putzen, Jesus Maria!“ Nach etwa einer Stunde erscheint der Monteur: „Weiss nicht Frau, muss Maschine mitnehmen in Werk! Du nie putzen Maschine?“ – „Natürlich reinige ich diese, aber selbstverständlich nur die Siebe und den Kondenser!“ Der Monteur kratzt sich am Kopf: „Auch egal. Doch wie ich trage jetzt Maschine zu Auto? Muss anrufen!“

Am nächsten morgen steht der selbige Monteur mit einem Fachgehilfen ganz stolz in unserer Waschküche und sagt: „Frau, jetzt Kollege hier! Der bringen Maschine in Auto!“ Dieser wehrt sich entrüstet: „Du aber nicht glauben, ich trage Maschine! Ich wollen besser schauen wo Fehler!“ Ruck, zuck, zack zack und mit einem Wumm Budidumm  wuchtet der zweite Mann die Trommel vom Tumbler aus der Verankerung. Dann leuchtet er mit der Taschenlampe das Innere aus und meint zum Monteur: „Was du da gemacht?“ Dabei fuchtelt er mit dem Schraubenzieher im Gerät auf und ab! „Alles putzen, wie du immer mir sagen!“, rechtfertigt sich dieser. „Das glaube ich ja nicht?! Du nicht sehen, dass Riemen kaputt?!“, faucht die Fachkraft den Monteur an. „Ich nicht viel wissen!“, er hebt dabei seine Schultern. „Adesso subito! Geh‘ zum Auto und hol mir einen neuen Riemen!“ – Mit einem innerlichen Wumm Budidumm entferne ich mich von den beiden …

Nach etwa dreissig Minuten legt mir die Fachkraft einen grünen Regiezettel zum Unterschreiben vor: „Entschuldigung Madame! Jetzt Maschine laufen wieder wie neu! Mein Kollege erste Mal auf Tour! Machen noch viele Fehler! Gibt keine Rechnung für Sie. Geht alles auf Garantie!“ 

Das ist noch nicht das Ende der Geschichte:

Nach zwei Tagen hat unser Geschirrspüler den Geist aufgegeben. Bereits zwei Stunden später steht  die Fachkraft in der Küche. Es ist haargenau derjenige Mann, der unseren Tumbler wieder zum Laufen gebracht hat: „Sie, Madame, jetzt diese Maschine kaputt?“ Ich nicke und zeige auf den Spüler: „Ich glaube, es ist die Pumpe …!“ – „Oh Madame, hoffe nicht. Das dann teuer für Sie!“ – „Egal. Hauptsache Sie reparieren diese Maschine ohne grosses Hin und Her oder Spektakel.“ 

Nach einer Stunde ruft der Mann: „Madame! Alles paletti! Maschine wieder wie neu!“ Ungläubig begebe ich mich in die Küche. Der Mann strahlt. „Da sehen Sie Madame, diesen Zahnstocher, da diese Glasscherbe und hier das Stück von einer Schraube; das alles ist unter das zweite Sieb geraten. Der Zahnstocher hat die Pumpe blockiert! Jetzt wieder alles gut! Madame, Sie müssen Geschirr und alles andere Zeug immer putzen, bevor in Maschine geben!“ – „Aber ich spüle doch stets alles vor!?“, entgegne ich. „Glaube Ihnen! Hauptsache jetzt gut. Für anderes Mal, Madame! Ich einfach wieder kommen!“ – „Vielen Dank und wo muss ich unterschreiben?“ – „Normalerweise schon, aber da Kollege letztes Mal machen soviel Mist, ich Ihnen diese kleine Reparatur schenken! Dafür Sie immer gut putzen! Gäll, Madam! Sonst nächstes mal wirklich sehr teuer!“ – „Vielen Dank, aber wie weisen Sie ihre Arbeitszeit beim Disponenten aus, wenn sie keinen Rapportbeleg haben?“ –

„He, mage nichts Madame, ich bin der Disponent!“

Wumm Budidumm nochmal, und erst noch ein zuvorkommend freundlicher!

Wenn ein freundlicher Mensch

auch noch zuverlässig ist, 

dann haben wir es schon

mit einem halben

Engel zu tun!

Ernst R. Hauska


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