Ihr erinnert euch ganz sicher noch …

an meine Begegnungsgeschichte vom 2. Februar 2009 – mit dem Titel:

Ältere Frauen unter sich …

 

Aeltere Frauen unter sich

 

Wieder einmal spaziere ich mit meinem Chicco durchs Feld. Natürlich ist es bereits stockdunkel, wie es sich für diese Jahreszeit um 19.00 Uhr gehört. Chicco und ich tragen unsere Blinklichter …

Da ruft jemand: „Uhhuuu, Uhhuuu, Uhhuuu, Uhhuuu, Uhhuuu…“ Das ist ja tatsächlich die Frau (damals bereits 84 Jahre alt und mit dem vielen Geld in der Tasche), welche mich nach Hause begleitet hat, damit mir ja nichts passiere. Auf dem Weg hat sie mir damals haarklein erzählt, wie ihr Mann ins Gras gebissen habe – weil er falsche Medikamente geschluckt habe …

Also diese Dame erkennt mich sofort wieder (sie scheint kein bisschen gealtert zu sein!): „He, schön, dass ich Sie auch wieder einmal treffe. Heute sehen Sie aber besser aus, als damals. Gut, dass sie ihren Hund auch dabei haben. Ihrer scheint mir ebenfalls allen Gefahren gewachsen zu sein, wie meiner!“ – „Ja sicher schon! Wie geht es Ihnen?“ – „Sehr gut! Aber, dass will ich Ihnen sagen. Durch dieses Feld laufe ich so bald nicht mehr. Ein Saulärm ist das hier. Diese Flieger, die Autobahn und dann die Raser auf der Umfahrungsstrasse – Gopferdeggel ich höre ja, meinen eigenen Atem nicht mehr!“ – „Der Lärm stört mich auch, aber schlimmer ist es unter der Woche. Die Kies- und Betonanlage da drüben rattert und knattert, dass man …!“ – „Das können Sie vergessen, gegen den Kiesheini ist kein Kraut gewachsen. Der sonnt sich in seinem Lärm. Der gibt der Gemeinde soviel Steuergelder ab, dass niemand gegen ihn aufkommt. Vorher können Sie den Fluglärm abstelllen, als den aufs Abstellgleis zu befördern! Aber ich habe zur Zeit ganz anderen Aerger. Meine Tochter, die wird ja einmal mein Haus erben und darin wohnen können. Nun hat sie klammheimlich hinter meinem Rücken eine Eigentumswohnung gekauft. Die ist ja voll unten durch. Zu einer Eigentumswohnung in Höngg oder so, würde ich ja nichts sagen. Aber stellen Sie sich vor! Sie ist in das Limmi-riiiversiide, wie man glaube ich sagt, gezogen. Da direkt an der Schallmauer hat die sich eine Wohnung gepostet! Sie getraut mir nicht zu sagen, wie viel sie dafür bezahlt hat …“ – „Ja, vielleicht wohnt sie lieber in einer Wohnung als in einem Haus …!“ – „Das sage ich Ihnen aber ganz unter uns: Die wäre noch so gerne in mein Haus gezogen, mit ihrem Schatz. Aber nichts da! Ich – ich (sie klopft sich auf ihre stramme Brust) lasse mich nicht einfach so vertreiben! Ich gehe doch nicht in eine Wohnung. Da hätte ich oben und unten links und rechts Nachbarn … Das ist zu viel für mich. Und dann noch mit allen Streit, dass würde ich mit meinen 87 – Jahren nicht mehr verkraften!“ – „Ja, sie hätten es doch viel einfacher ohne Garten und so …“. – „Einfacher? Sagen Sie mal! Woher nehme ich dann die feinen Bohnen, die Äpfel, Birnen, Aprikosen und Nüsse her. Alles müsste ich kaufen! Von den schönen Blumensträussen gar nicht zu sprechen und sowieso – der Blumenkohl; und jetzt der Blaukabis, das alles aus meinem Garten, ist viel gesünder!

Und das sage ich Ihnen:

Die Konfitüren von meinen Beeren und Quitten –

die sind ein Gedicht!“

Da kann man nur sagen:

Siebenundachzig Jahre alt

und immer noch nicht müde!

 Richtig fleissig diese alte Biene!

 


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