... weckt Erinnerungen an Pink Floyd,
zum einen an ihre 14 produzierten Studioalben,
zum anderen an ihr Werk „The Wall“,
und damit an einen wunderbaren Sommer – Nachmittag
am Ufer vom Murtensee …
Es gibt dort, direkt am See ein Baracke, die sich Seerestaurant nennt. Hier trifft sich Hinz und Kunz, zu einem Schwatz. Man trinkt Wein oder Bier, isst Pommes und anderes Frittiertes. Hört laute Musik und fühlt sich als Hippies, jung und buchstäblich puddelwohl. Ich selber suche die Baracke nur am frühen Nachmittag auf, wenn die Musikbox ihren Mittagsschlaf hält und die Leute am Strand etwas dösen oder sonst faul rumhängen. Dann kann ich die Aussicht über den ganzen See und die naturpure Atmosphäre so richtig lustvoll geniessen.
Einmal verspäte ich mich etwas und ich höre bereits schon von weitem laute Musik. Na, dann halt! So werde ich mir einfach einen Drink (übert Gass holen) und mich wieder verziehen … Während ich auf meinen „un ballon blanc“ und das “ un‘ Aqua Mineral“ warte, setze ich mich auf die Steintreppe. Genervt höre ich den Lautsprecher tscheppern, dann knirscht es und dann erklingen eine paar ganz wunderbare mir bekannte Tonfolgen.Gespannt spitze ich die Ohren! Hä! Dass kann doch nicht sein … Einer hantiert etwas am Lautsprecher und Pink Floyd’s „The Wall“ ertönt glockenrein und so vollkommen voluminös wie in einer Konzerthalle. Der stille See vor mir, die Kinder und Erwachsenen die am Strand spielen, die Vögel, die Hunde, die riesige knorrige Weide im sanften Wind, der leichte Geruch von Pommes, das stille Kichern der Penner, das Murmeln der Pärchen und Gäste auf der Terrasse, zusammen mit dieser grossartigen Musik, erfüllen mein Herz so, dass ich denke: „Das ist das Paradies auf Erden!“ Ich höre die Sequenzen und sehe die Szenen von „The Wall“ mit all meinen Sinnen:
„Lancaster Pink, ca. sieben jährig igelt sich immer mehr ein und baut eine Mauer um seine innere Gedankenwelt. Er ist einerseits verbittert über den Tod seines Vaters, der im zweiten Weltkrieg umgekommen war … Er fürchtet seine dominante Mutter. Er fühlt nur noch Hass, Ohnmacht und Trauer gegen England, Hitler und den Krieg. In der Schule rebelliert er gemeinsam mit seinen Mitschüler gegen die Lehrer, die ihnen alles und jedes eindocktrieren wollen, ihrer persönlichen Idividualität zum Trotz. In seinem Aufbegehren sucht er die Gemeinschaft seiner Mitschüler. Sie folgen ihm und helfen ihm zur Entstehung, des berühmte Songs „Another Brick in the Wall“. Auf den vermeintlichen Befreiungsschlag folgen weitere Demütigungen. Pink erkennt als Erwachsener, dass nebst dem Gesellschaftssystem und der Herrschaft seiner Mutter, auch seine Frau ihn ständig unter Druck setzt und hintergeht. Ziegelstein für Ziegelstein fügen sich in die Löcher seiner Ummauerung, als Zeichen seiner Ohnmacht. Pink versucht, bevor der letzte Ziegelstein seine Mauer verschliesst, noch einmal auszubrechen. Es ist vergebens. Er zieht sich resigniert vollends in seine Isolation zurück. Die Schmerzen seiner Vergangenheit, die Intrigen seiner Frau, seine Unfähigkeit soziale Kontakte zu pflegen treiben ihn weiter in in seine seelische Einsamkeit. Er verbarrikadiert sich hinter seiner Mauer und setzt den letzten Stein so, dass er seinem Gefängnis nie mehr entrinnen kann.“
Der Missbrauch unseres Wortes zehrt unsere innere Stärke auf,
bis wir nur noch tagträumen können.
Ist ein entsprechend grosser Teil unserer Kraft verloren gegangen,
kann unsere Wirklichkeit nur noch die uns umgebende Welt spiegeln,
so dass wir im kollektiven Albtraum unserer Zeit gefangen sind.
Alberto Villoldo aus seiner Schrift: „Die vier Einsichten“
Schreibe einen Kommentar