was sie sein wollen, was sie sein könnten und nicht sein sollten!

Letzte Nacht schrecke ich aus meinem Tiefschlaf auf. Noch im Aufwachen starre ich immer wieder auf die knallrote Zahl 895.90. Schweissgebadet und mit rasendem Herzklopfen erinnere ich mich an meine Einkaufstour von gestern Nachmittag. Habe ich tatsächlich mein Konto überzogen?

Zerknittert und verdattert setze ich mich noch im Halbschlaf an den Computer und locke mich bei meiner Bank ein. Zahlstäblich steht da knallig tintenrot „Saldo: minus SFR 895.90“. Ups. Träume ich schon wieder? Schnell überfliege ich die Quittungen vom gestrigen Tag. Da ist alles in Ordnung – keine unnötigen oder ausserordentliche Einkäufe  kommen zum Vorschein. Hat die Kassiererin geschlampt und den Prozentgutschein nicht berücksichtigt? Nein, auch nicht. Mir wird es mulmig! Nochmals kontrolliere ich die Sollbeträge. Da entdecke ich ein paar Valutatage zurück eine mir erst ganz und gar unbekannte Buchungszahl. Wie hypnotisiert betrachte ich diese. Ach, ja natürlich der neu erstandene Esstisch habe ich im voraus bezahlen müssen, damit er uns nach Hause  geliefert wird. Mein Mann hat mich damals noch darauf aufmerksam gemacht, diesen ja mit der VISA – Karte zu bezahlen … Doch einmal mehr bin ich zu stolz gewesen und habe, um dem Verkäufer zu imponieren, diesen Tisch bar bezahlt mit dem Gedanken: „Selbst ist die Frau!“. Nun, das habe ich davon. Wir stehen erst am Anfang vom Monat. Mein Haushaltskonto ist mit Fr. 895.90 überzogen. Schuldbewusst lege ich mich wieder ins Bett. Von Schlafen ist keine Rede mehr. Die nächsten Einkäufe könnte ich noch mit den gesammelten Superpunkten vom Coop und der Mirgros berappen!? Mit der Visa zum Bancomat? Nein, geht nicht. Habe den Code vergessen!

Soeben habe ich etwas zerknirscht meinem Mann gebeichtet, dass ich für diesen Monat praktisch pleite sei. „Na, mutti, dass du stier bist weiss ich schon lange. Wenn du schon bar bezahlst, dann lass die Quittung nicht einfach auf dem Ladentisch liegen. Der Kassierer hat mir diese nachgesandt. Da habe ich gesehen, dass du wieder einmal mehr das Haushaltkonto mit Beträgen belastet hast, die gar nicht dahin gehören!“

Sagt’s und überreicht mir schmunzelnd ein paar Nötli mit den Worten: 

Wer rot sieht,

ist nicht unbedingt stier!“



Kommentare

2 Antworten zu „Träume sind das …“

  1. Avatar von Claudia
    Claudia

    … und wer stier ist, sieht nicht unbedingt rot!

    Kann mit dir mitfühlen. Bin auch immer stier …
    Doch lieber stier, als stierig!

  2. Hallo Claudia

    Bist du wieder im Lande? Danke für deine Nachricht.
    Nach so einer tollen Reise wäre ich auch stier!

    Wünsch dir einen guten Start in deinen neuen Arbeitsalltag. Ich hoffe dein neuer Chef entwickelt sich nicht zu einem Bullen, der ständig rot sieht …!

    Grüessli mutti und bis bald wieder einmal in Avenches!

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