… SonntagsZeitung vertiefe ich mich in das Sonntagsgespräch von Ewa Hess und Matthias Lerf mit Gérard Depardieu.
Dieser Schauspieler imponiert mir in seiner ausdrucksstarken Art, Mimik und Statur! Ueberdies, in seiner unbeschwerten Art Interviews zu geben und dabei für jeden verständlich zu diskutieren – über den Sinn und Zweck als redlicher Mensch auf dieser Welt zu verweilen. Bild: KERSTIN JOENSSON (Kerstin Joensson) aus „die Presse“).
… unter anderem antwortete er auf die Frage: „Aber Sie standen doch als junger Mann im Ruf, manchmal auch zuzuschlagen?“ – „Sagen wir das so: Wenn es Menschen gab, die mir auf den Wecker gingen, dann war ich stark genug, um mit ihnen fertig zu werden. Das Zuschlagen war eine Reaktion, somit auch eine Zuwendung zum anderen!“
… oder auf diese Frage: „Sind Sie als Winzer für grüne Umweltgedanken empfänglich?“ – „Ach, hören Sie mir auf damit. Die Oekos gehen mir auf den Wecker! Jeder normale Bauer ist ein Umweltschützer, das ist eine Frage des Respekts vor dem Boden!“
… oder zu dieser Anmerkung: „Auf der Piazza haben Sie am Montag gesagt, gutes Kino ermögliche die Liebe.“ – „Bien sûr. Wenn man nach einem guten Film aus dem Kino kommt, ist man glücklich. Wie verliebt. Aber das ist auch nach guten Mahlzeiten so. Schlechte Laune hingegen steht einem vor dem Glück, das Gute versteckt sich dahinter!“
Voila! Das sind doch klare Worte von einem Mann, der ohne zu Protzen selbstbewusst ist (und nicht nur so wirkt), der verantwortungsvoll gegenüber Mensch, Natur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik usw., sich auszudrücken weiss und sicher auch danach lebt. Er ist ein Mensch der erkennt, dass Miesepeter im Grunde doch freundliche Zeitgenossen wären, wenn sie ihr Herz von schweren Steinen und spitzigen Scherben entrümpeln würden.
Kurz: Depardieu ist ein Zeitgenosse der seinem Dasein einen tieferen Sinn gibt und weiss, wie man mit den eigenen Stärken und Schwächen umgeht, resp. zu ihnen steht.‘