und dankbar sein!
Ferien in einem autofreien Bergdorf sind tatsächlich herrlich, ruhig und erholend. Man fühlt sich in dieser wunderbaren Natur sehr wohl und dem Herrgott besonders nahe!
Wie jeden Morgen laufe ich ins Dorf hinunter, um Brot zu holen. Beim Dorfeingang überholt mich der Elektro – Linienbus. Weiter vorne, vor einer starken Kurve, bremst der Buschauffeur sein Gefährt ab und steigt aus, um einen riesigen Ast, der mitten auf der Strasse liegt, wegzuräumen. Der Fahrer im entgegen kommenden Elektromobil entdeckt den Ast ebenfalls. Er reduziert deshalb seine Fahrgeschwindigkeit und lenkt sein Gefährt auf die linke Strassenseite. Dabei streift er einen Bordstein. Das Elektromobil verliert sein Gleichgewicht und fällt im Zeitlupentempo über den Bordstein – direkt auf die etwas weiter unten liegende Zufahrtsstrasse zu einem Restaurant.
Bevor ich richtig erfasse, was passiert ist, eilen die ersten Helfer zur Stelle. Vergeblich versuchen sie die verunglückte Person aus dem Auto zu ziehen. Ein paar Minuten später treffen professionelle Helfer ein. Endlich kann die eingeklemmte Person geborgen werden. Sie wird schwerverletzt per Helikopter in eine Spezialklinik geflogen. Alle an der Rettung beteiligten Personen schauen dem Helikopter nach, bekreuzigen sich und wünschen der verletzten Person viel Glück und rasche Genesung!
Nach den Aufräumungs- und Ermittlungsarbeiten rätseln die Fachleute, zum einen darüber, wieso sich dieses sehr gewichtige Elektromobil habe überschlagen können. Die sehr schweren Batterien sind im Boden dieser Autos verankert und garantieren so eine sehr gute Bodenhaftung. Zum anderen zerbricht man sich den Kopf, woher der Ast gekommen ist. Denn entlang der Strasse stehen weit und breit keine Bäume…
Wir alle sind bestürzt über die unglücklichen Umstände, die zu diesem Unfall geführt haben. Gleichzeitig wird uns bewusst, dass dieser Unfall um einiges schlimmer hätte ablaufen können. Denn die verunglückte Person transportiert normalerweise Kinder zum Schulhaus (diese haben an diesem Morgen schulfrei gehabt…). Ausserdem halten sich meistens viele Personen auf dem unteren Weg auf. Wegen schlechtem Wetter haben sich diese heute morgen direkt im Restaurant getroffen… Wir verlassen sehr nachdenklich die Unfallstelle. Die Einheimischen bekreuzigen sich beim Weggehen nochmals, einerseits aus Besorgnis über die verunglückte Person, andererseits aus Dankbarkeit, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist.
Denken und danken sind verwandte Wörter, wir danken dem Leben, indem wir es bedenken. Thomas Mann
Anfügen möchte ich, dass viele Bergleute manchmal etwas zugeknöpft und mürrisch wirken. Doch, wenn man sie etwas näher kennt, zeigen sie sich sehr „gschpürig“ und feinfühlig. Sie sind gar nicht so frostig, wie sie primär den Anschein geben. Sie erkennen Dank ihrem Instinkt und Urgefühl, dass zwischen Himmel und Erde eine tiefe Verbindung besteht. Für sie haben Achtsamkeit, Dankbarkeit und Ehrfurcht einen hohen Stellenwert.
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