Das Wetter verheisst heute wieder nichts Gutes. Es stürmt immer noch gewaltig beim Schwarzen Meer. Die zweitägige Schwarzmeer-Küsten-Tour nach Odessa wird endgültig abgesagt.

Unsere MS Dnieper Princess sei sehr wohl „meerestauglich“, habe aber leider zu wenig Tiefgang und sei deshalb bei rauher See nicht gut zu steuern, berichtet uns der Kapitän; der übrigens hier in Wylkowe (damals noch Sowjetunion) aufgewachsen ist. Unter anderem hat er als sowjet-russischer Kommandant (ab 1979 für ein paar Jahre) im afghanischen Krieg gedient.
Der Kapitän erzählt uns, dass einmal auf der Fahrt über das Schwarze Meer, bei einem ähnlich starken Wellengang wie heute, eine Welle bis fast zur Kommandobrücke hoch gekommen sei. Diese Welle habe dabei vier Frontscheiben vom Aufenthaltsraum (unterhalb Kommandobrücke und Sonnendeck), weggedrückt. Dadurch sei die MS Dnieper Princess sehr unstabil und fast unmöglich zum Steuern geworden. Nur mit viel Glück habe er sie zum nächsten Hafen fahren können …
Desto mehr freuen wir uns, dass wenigstens die Tour zum KM0, resp. bis zur Mündung der Donau ins Schwarze Meer, klappt.
Das Ausflugsschiff dockt an unseres an und ist zum Umsteigen bereit.
Leinen los und schon fahren wir …
… am Fischerort Wylkowe, das praktisch auf Pfahlbauten steht, vorbei.
… ebenfalls vorbei an einer seinen vielen Wasser – Strassen / Kanäle, welche 45 % der Stadtfläche einnehmen. Boote sind die wichtigsten Verkehrsmittel dieser Stadt. Die unterschiedlichen Wassertiefen werden mittels Bretterwege auf Pfählen überbrückt. Man sagt Wylkowe (ca. 9000 Einwohner) sei das Kleinvenedig der Ukraine.
… und hat natürlich auch einen Hafen …
… und eine Werft …
… und ebenfalls eine zweite St.Nikolaus-Kirche
… welche nahe am Bilhorods’ke – River steht, wie die Einheimischen diesem Seiten – Flusslauf liebevoll sagen.
Die Landesgrenzen zwischen Ukraine und Rumänien verläuft haargenau mitten auf dem Kilijaarm (Haupt-Mündungsarm der Donau), den wir momentan befahren. Links von uns befindet sich die Ukraine (mit dem Danube Biosphäre – Reservat) und rechts davon ist Rumänien (Manastirea Buna Vertier Delta)
Wie die Einheimischen hier leben und arbeiten siehe folg. Link:
https://www.deutschlandfunk.de/die-wende-im-schilf.922.de.html?dram:article_id=128644
Die ukrainische Fahne grüsst uns …
… und wir grüssen ukrainisch zurück.
Wind und Wetter werden immer rauher.
Hinter uns, scheint es etwas freundlicher und ruhiger zu sein.
Wir nähern uns dem Mündungsdelta …
Im Gegenwind kommen wir nur zögerlich vorwärts
Jetzt haben wir die Gewissheit, dass alle Zugvögel schon weg sind …
Man reist doch nicht erst im September ins Donaudelta, …
… um gemeinsam mit ein paar anderen wackeren Eidgenossen die allerletzten Vögel zu erhaschen…
… der KM 0 liegt vor uns …
… nicht gerade so wunderprächtig fotografiert (wind-und wellentechnisch fast nicht möglich, den Apparat einigermassen ruhig in den Händen halten zu können).
Unser Kleinschiff wendet wieder, denn das Schwarze Meer sieht gar nicht so gemütlich einladend für eine kleine Rundfahrt aus.
Auf der Fahrt zurück nach Wylkowe …
… erhaschen wir tatsächlich doch noch ein paar Vögel und einen Blick auf …
… den 8 Km langen Musuna-Kanal – (Abzweigekanal vom Kilijaarm für grosse Schiffe wie „unsere“ MS Dnieper Princess und Frachtschiffe aller Art usw).
Diese 8 Km lange Wasser-Haupt-strasse (ebenfalls noch im rumänisch-ukrainischen Grenzland) ist für grosse Schiffe ins Schwarze Meer bestimmt. Auf dieser Abzweigung wären wir heute Abend zum Schwarzen Meer (Golf Musura bei Sulina) gefahren und von dort zur Hafenstadt Odessa (Hauptstadt der Ukraine).
Ausserdem könnte man von hier auch ins rumänische Sulina und Donau-Haupt- Flusslauf Sulinaarm gelangen. Der Sulinaarm ist eine weitere Donau-Hauptachse zum Schwarzen Meer, aber ausschliesslich auf rumänischem Boden.
Hier könnte man noch ein Grundstück kaufen oder mieten!
auch hier entstehen Bilder mal von der rumänischen oder mal von der ukrainischen Uferlandschaft.
Schon sind wir wieder bei Wylkowe …
… und die Tour ist zu Ende …
… unser kleines Flussschiff dreht ab …
… und dockt unter der Aufsicht vom Kapitän an die riesige MS Dnieper Princess an.
Wir dürfen umsteigen und …

… bereits etwas später fahren wir mit der MS Dnieper Princess Donau aufwärts
zur ukrainischen Stadt Ismajil.

Kommentare

2 Antworten zu „Ab Wylkowe zum KM 0“

  1. Sehr interessanter Bericht

    1. Herzlichen Dank, habe mir auch Mühe gegeben. Pass auf weitere folgen noch! Gruss Mutti

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