Nach einem feinen Mittagessen …

pflegte meine damals 85-jährige Grossmutter zu meinem Vater zu sagen:

„So Fritz, jetzt habe ich wieder gesündigt!“

Mein Vater antwortete jeweils:

„Wer hundert Jahre lang sündigt wird alt!“

Beim Anblick vom Dessert, jammerte meine Grossmutter weiter:

„He Line, wenn ich das alles aufgegessen habe, dann muss ich das wieder büssen …!“

Meine Mutter erwiderte dann postwendend:

„Wer hundert Jahre lang büsst, kommt garantiert in den Himmel!“

„… und nicht wie die alten Jungfern in die Hölle!“, ergänzte mein Vater.

Ich triumphierte: „Juhuii, dann kommt die Wildehilde*, wenn sie stirbt, in die Hölle!“

„Aber mutti, wie kommst du darauf?“, wollten die Erwachsenen wissen.

„Ja, Papi du sagst immer, die Wildehilde sei eine alte giftige Jungfer!“

….

* Fräulein Tante Wildehilde war einst meine Kindergartenlehrerin. Siehe dazu meinen Text vom 4. 2. 2011, unter der Rubrik – Kinderjahre: Solidarität ist bereits im Kindergarten selbstverständlich!


Kommentare

2 Antworten zu „Nach einem feinen Mittagessen …“

  1. „Ich bin mein Himmel und meine Hölle. “ – Friedrich Schiller, Die Räuber

    … und was nachher ist, weiss wohl nur das fliegende Spaghettimonster. 🙂

    Gruss benz

  2. He, benz!

    was du alles weisst. He, da staune ich echt!

    Nun mal zum Spass:
    Wenn ich könnte, dann würde ich alles können, was ich auf jeden Fall würde dürfen und können müsste. Wie du siehst diese Monster gefallen wir und in mir regt sich auf einmal ein kleines Hüngerchen, auf Spaghetti! Warum wohl?

    Gruss Mutti

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