… In dieser Welt gibt es nur zwei Tragödien.
Die eine ist, nicht zu bekommen, was man möchte,
und die andere ist, es zu bekommen.
Ein Sprichwort von Oscar Wilde
Die Zahl 13 ist eine Tragödie und kann nur Unglück bringen, meinen viele und meiden alles was mit dieser Zahl zu tun hat. Das könnte, zum Beispiel das Hotelzimmer Nr. 13 sein, ein Pferd mit dieser Startnummer, die dreizehnte Treppenstufe, die dreizehnte Hochzeitsreise oder der dreizehnte Tag im Monat usw.
Sollte der 13. Tag auf einen Freitag fallen, ja dann guet Nacht am sächsi, dann hat man überhaupt keine Chance mehr dem Unglück zu entkommen, meinen viele auf dieser Welt. Doch, wenn ihr wüsstet, mir persönlich bringt die Dreizehn mehr Glück als die Polizei erlaubt. Lassen wir das! Denn, wenn die 13 nicht gewesen wäre, dann gäbe es das Märchen „Dornröschen“ nicht …
Also, das war so! Nach langem langem Warten ist die Königin endlich schwanger geworden (ohne Reaganzglasbefruchtung a priori). Sie schenkt ihrem König eine Tochter und alle sind happy. Am Tauffest dürfen alle Untertanen dabei sein, ebenso die dreizehn Glücksfeen von diesem Land. Da Feen eben aus goldigen Tellerchen essen und aus Brilli-Becherchen trinken, müssen diese eiligst hergezaubert werden. Leider sendet das Versandhaus nur zwölf Feengedecke. Also ordnet der König an, dass die dreizehnte Fee zu Hause bleiben muss. Die ist so beleidigt und rumpelt und schimpft wie das Rumpelstilzchen. Die erboste dreizehnte Fee spricht folgenden fiesen Fluch über das kleine Prinzesschen. Es solle an seinem sechzehnten (nicht dreizehnten) Geburtstag von einer Spindel gestochen werden und tot umfallen. Eine der zwölf wachsamen und gescheiten Feen wandelt diesen todbringenden Spruch um. Das schöne Kind soll an seinem sechzehnten Geburi nur in einen hundertjähren Schlaf verfallen! Das Königspaar rotiert und beschliesst, dass alle Spindeln im Land verbrannt werden müssen …
Aus dem pfuusbäckigen Baby wird ein Kind und es gedeiht zu einem prächtigen Teenager heran. An seinem sechszehnten Geburtstag möchte es etwas Rambazamba. Es guckt im Turmzimmer nach, ob es dort fürs Fest noch geile Utensilien findet. Nichts da. Da sitzt nur eine alte Frau an einem Spinnrad und spinnt silbriges Haar für die alljährlichen Raver – Partys in aller Welt. Das königliche Girl möchte genau eine solche Perücke besitzen und es versucht selber dafür Haare zu spinnen. Prompt sticht die spitze Spindel in den Finger vom coolen Mädchen. Es fällt in einen tiefen tiefen Schlaf – mit ihm der ganz Königsstaat. He Mann, jetzt kommt der Oscar Wilde mit seinem obigen Zitat zum Zug: Das Prinzesschen muss auf die silbrig geile Perücke verzichten, die es doch so unbedingt wollte. Es hat im Gegensatz dazu das bekommen, was es eigentlich nicht wollte – nämlich 100 Jahre verpennen!
Nach hundert Jahren, an einem 13ten des Monats reitet ein Prinz beim Schloss vorbei. Er erblickt die wunderschönen Rosenranken und ganz weit oben eine Hanfblüte. Genau diese möchte er sich pflücken … Mit letzten Kräften kann er sich unscheinbare Schnupperblüte schnappen. Aber oh Schreck der königliche Grasklauer stürzt ab. Er kann sich gerade noch an einem Sims festhalten. Er hangelt sich daran hoch und erblickt das schlafende Girl im Turmzimmer: „Hey, das ist der Hammer. Genau diese Braut muss ich küssen!“ Er hechtet sich ins Rosen übersäte Zimmer und pflanzt einen feuchten Kuss auf die blassen Lippen vom schlafenden Mädchen. Dieses öffnet langsam seine wunderschönen Augen und murmelt: „Was riecht hier, denn so wunderbar fein?“, und es richtet sich auf und schnuppert am Kräutchen, das der Prinz noch fest in seiner Hand hält. „Herrjeh, Junge! Wo hast du das Gras her?“ Dornröschen erwacht vor Freude vollends und lässt sich vom tapferen Jüngling nochmals küssen! Mit dem Dornröschen ist auch der ganze Hofstaat, mit samt König und Königin, wieder zum Leben erwacht. Die Tragödie wandelt sich in eine lustvolle Komödie. Am 13ten des folgenden Monat wird eine grossartige Hochzeit gefeiert! Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch zufrieden und glücklich! –
dass man immer hammermässig
Schwein und Glück hat,
auf dieser tollen Erde!
mutti
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