… lebte im gleichen Zeitraum wie Hesse, Gibran, Nietzsche, Schnitzler, Thomas Mann und Stefan George.
Hugo von Hofmannsthal lebte von 1874 bis 1929 in Wien, wo er leider bereits mit 55 Jahren starb. Er war ein grosser Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker und Librettist. Er hatte böhmische, jüdische und lombardische Vorfahren. Seine Eltern verloren wegen einem Krach in der Familie und wegen Erbstreitigkeiten ihr ganzes Vermögen. Die Familie verarmte, was nach aussen hin nicht sichtbar wurde. Seine Eltern legten sehr grossen Wert auf Bildung. Er durfte das Akademische Gymnasium in Wien besuchen. Bereits in dieser Zeit begann er sich für Nietzsche zu interessieren. Bald darauf schrieb er die ersten Gedichte, welche er nur unter einem Pseudonym veröffentlichen durfte, da er noch Gymnasiast war. In diesem Zeitraum lernte er auch viele Sprachen.
Mein Lieblingszitat von Hugo von Hofmannsthal ist:
Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes.
Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann,
dann stärkt indesssen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele.
Hugo von Hofmannsthal studierte 1892, auf Geheiss seines Vaters, der Jurist und Bankdirektor war, die Rechtswissenschaften. Nach der juristischen Staatsprüfung, brach er sein Studium ab und ging dann für ein Jahr in den Militärdienst nach Brünn und Mähren (freiwillig). Bei seiner Rückkehr nach Wien beschloss er anstelle von Jura die französische Philologie zu studieren. Dank seiner Dissertation „Ueber den Sprachgebrauch von Dichtern im 16. Jahrhundert“, erhielt er 1898 den Doktortitel und später sogar eine Professur für seine Habilitationsschrift über den Dichter Victor Huge. Die Professur lehnte er ab, da er lieber als freier Schriftsteller arbeiten wollte. Er begegnete in dieser Zeit vielen berühmten Dichtern wie August Rodin und Rainer Maria Rilke. Im Jahre 1890 wurde er dem Komponisten Richard Strauss vorgestellt. Von da an schrieb er einige Libretti für grosse Opern, wie Rosenkavalier, Elektra und Ariadne, Naxos und viele andere mehr. Er war gemeinsam mit Strauss und Max Reinhardt der Mitbegründer für die Salzburger Festspiele. Als exzellenter Dramatiker schrieb er unter anderem: „Der Tod des Tizian“, „Der Tor und der Tod“, „Oedipus und die Sphinx“ und nicht zu vergessen das Theaterstück „Jedermann“.
Hugo von Hofmannsthals schrieb selber über die Dichtkunst: „Fürchterlich ist diese Kunst! Ich spinn aus dem Leib mir den Faden, und dieser Faden zugleich ist auch mein Weg durch die Luft!“
Text – Ausschnitt aus „Der Tod des Tizian“:

Hugo von Hofmannsthal schrieb auch politische Schriften. Er war sehr konservativ und glaubte an die Habsburger – Monarchie. Die Einheit der Nation war ihm wichtig, ebenso Adel und Moral. Beim Ausbruch des ersten Weltkriegs zeigte er erstmals öffentlich seine politische Gesinnung. Als Monarchist zieht er selber in den Krieg. Motiviert engagierte er sich im Kriegsfürsorgeamt. Als die Monarchie zusammenfiel, war er erst darüber bestürzt. Mit der Zeit revidierte er seine Grundansichten. In seinem Trauerspiel „der Turm“, offenbart sich seine Wandlung. Er wird zum Kritiker des Königshauses und träumt von einem neuen und geeinten Europa:
Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen.
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