Hans Erni …

… der grosse Kunstmaler, Grafiker und Bildhauser ist kurz nach seinem 106. Geburtstag für immer eingeschlafen.

Der Verstorbene wird in der heutigen Presse gewürdigt, sein facettenreiches Leben beschrieben und mit eindrücklichen Porträts umrahmt. Unter anderem habe ich im heutigen Tages Anzeiger folgende zwei Würdigungen gelesen:

http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/Erni-praegte-die-geistige-Mobilitaet/story/14251409

und

http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/Verschlungene-Wege-zum-Ruhm/story/25595223

Ebenfalls wurde im heutigen Tagesanzeiger eine Fotografie seiner Hände veröffentlicht. Doris Fanconi hat diese, damals 100-jährig,  fotografiert. Gleichzeitig ist im heutigen Gesellschaftsteil vom Tagi folgendes Gedicht  veröffentlicht worden. Ob zufällig oder bewusst, kann ich natürlich nicht sagen. Auf jeden Fall passt es wunderbar.

Mutters Hände

Hast uns Stulln jeschnitten
un Kaffe jekocht
un de Töppe rübajeschohm –
un jewischt un jenäht
un jemacht un jedreht…
alles mit deine Hände.

Hast de Milch zujedeckt,
uns bobongs zujesteckt
un Zeitungen ausjetragen –
hast die Hemden jezählt
und Kartoffeln jeschält…
alles mit deine Hände.

Hast uns manches Mal
bei jroßem Schkandal
auch’n Katzenkopp jejeben.
Hast uns hochjebracht.
Wir wahn Sticker acht,
sechse sind noch am Leben…
Alles mit deine Hände.

Heiß warn se un kalt.
Nu sind se alt.
Nu bist du bald am Ende.
Da stehn wir nu hier,
und denn komm wir bei dir
und streicheln deine Hände.

Autor: Kurt Tucholsky (1890-1935)


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