Es gibt sie noch …

die aufmerksamen, fürsorglich herzlichen und achtsamen Pferdebesitzer!

Vor vielen Jahren, in meiner Jugendzeit entdeckte ich die Erzählung von Leo Tolstoi mit dem Namen „Der Leinwandmesser“. Der Lebensverlauf und das Schicksal dieses Hengstes berührte mich damals sehr und heute erst recht.

Nun, vor ein paar Jahren besuchte uns ein Kollege. Dieser erzählte uns eindrücklich von Pferderennen, hier in der Schweiz und auch im Ausland. Meinem Mann imponierten seine Erzählungen und so kam es, dass mein Mann mit ihm, hin und wieder ebenfalls Pferderennen besuchte. Meinem Angetrauten gefiel die Rennarena immer mehr. Ich erschrak darüber sehr. Denn ich erinnerte mich natürlich an den herum geschufpten Hengst „Leinwandmesser“…

Zum Glück kam es dann so, dass mein Mann ein paar „Angefressene“ von einem Club kennen lernte. Was wir darüber hörten, imponierte uns ungemein. So besuchten wir gemeinsam die Clubanlässe und natürlich die Pferderennen. Schon am ersten Renntag wurden wir eingeladen, die Stallungen und die Tiere zu besichtigen. Später folgten weitere Besuche in anderen Stallungen, die die gleiche Philosophie vertraten, wie der Club, dem mein Mann beigetreten war. Ich musste erkennen, dass es nicht nur egoistische und rein materiell denkende Pferdebesitzer gibt …

Deshalb widme ich die unten stehende Nacherzählung „Der Leinwandmesser“
meinem geliebten Mann und seinen lieben Kollegen- und Kolleginnen, welche wissen, dass Pferde aussergewöhnlich intelligente und unschätzbar gutgesinnte Tiere sind.

Das ganze Team (Besitzer, Trainer, Stallpersonal, Reiter und Clubmitglieder) betreuen, begleiten und fördern stets achtsam ihre allerliebsten Pferde. Sie werden nicht einfach ausmustert, wenn sie aus irgendwelchen Gründen als Rennpferd nicht mehr auf die Bahn dürfen oder können. 

Umsichtig wird vom ganzen Team entschieden, wie es mit ihrem Tier weiter geht. Es kommt auch vor, dass sich ein Clubpferd von einem Unfall oder Krankheit längerfristig erholen muss. Dann wird dafür eine geeignete Stallung gesucht. Oder, das Team entscheidet sich dazu, dass ihr treues „Rössli“ nun in den Ruhestand versetzt wird. In den meisten Fällen findet man dafür einen ganz kleinen oder auch grösseren Reiterhof. Es kommt auch vor, dass eines unserer Pferde zur Zucht freigegeben wird. Mit all diesen Pferden bleibt der eine oder andere vom Kollegenteam in Kontakt; egal ob es hier in der Nähe oder etwas weiter weg, oder sogar im Ausland lebt. Allerdings können die Clubmitglieder mit dieser sehr umsichtigen und aufwändigen Philosophie nicht reich werden. Doch die Freude und die Leidenschaft ist deshalb um so grösser. Ihr Einsatz und ihre Moral zahlt sich meistens aus, zwar nicht in Moneten! Um so mehr schätzen die Clubmitglieder und ihre Angehörigen den starken Zusammenhalt im Team, den regen Austausch untereinander und natürlich das intensive Begleiten der Pferde.

Fazit: Mensch und Tier tragen enorm viel bei, dass das gemeinsame Füreinander und Voneinander eine grosse Bereicherung ist und uns allen viel Schönes und halt manchmal auch Trauriges beschert. Doch auch solche Ereignisse werden gemeinsam getragen und ausgestanden. Immer mit dem Wissen, dass wir gemeinsam etwas bewirken können, damit daraus wieder etwas sinnvolles und wunderbares entsteht.



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