Else und ein heisser Sommer

von

in

Else behütet unseren Garten

Eben sind wir, aus unseren wunderschönen Griechenlandferien, vor unserem Häuschen angekommen. Else winkt schon von weitem. „O Gott nicht schon jetzt!“, entschlüpft es mir. Mein Fröhlich brummelt: „Nur keine Panik Mütterchen!“

„Else, schön, dass du uns empfängst!“, und mein Fröhlich ergänzt: „Hallo Else, alles paletti, und bist du gut über die Runden gekommen?“ „Ja, jaa, soweit ist alles in Ordnung, muss euch aber etwas zeigen!“ Erwartungsvoll trippeln wir hinter Else in unser Haus. Eilig und ganz stolz führt sie uns durch unsere Stube. Fachmännisch kurbelt sie unsere einbrechersicheren Storen hoch und führt uns triumphierend auf unseren Gartensitzplatz. Ich rufe: „Ach, wie ist alles schön! Schau Fröhlich, wie alles blüht, fast wie in einer Gärtnerei! Huch alles sieht so schön aus…!“ „Nix, da liebe Frau Mutti, der Rasen ist die reinste Katastrophe!“, entgegnet unsere Else, dabei mit steiffem Zeigfinger auf das satte Grün zeigend … und fügt an: „Ja, jaa, es ist schon alles grün, wenn man bedenkt, dass es die letzten zwei Wochen nie geregnet hat! Habe schliesslich jeden Tag, euer Gras und alles andere gut bewässert.“ Unsere gute Nachbarin kommt in Fahrt und zeigt uns endlich das Corpus Delicti, welches sie uns ursprünglich präsentieren wollte: „Schaut‘ hier hat es Jät im Rasen und hier und hier, das muss unbedingt alles weg.“ „Ja, ja Else, weiss ich!“, entgegne ich. Else doppelt nach: „Wenn dieses ganze Zeug versamt, dann haben wir den Salat!“ Ich bete: „Lieber Gott, oh hilf mir…! Was nützt mir dein Gebot – am siebten Tag sollst du ruhn‘ – , da bekommt man postwendend eine Quittung von der Else. Und ich stecke, bevor ich richtig erholt daheim bin, schon wieder in einer saftigen Krise!“

Mein Fröhlich will die Atmosphäre entschärfen und lächelt uns zwei Frauen gewinnend an, indem er uns ins ins Haus bitten will. Else bleibt stehen und verwirft lamentierend die Hände: „Eure Bewässerungsanlage ist ein Seich!“ „Warum?“ „Ja, die tröpfelt ja nur?“ „Was, dass kann nicht sein!“ „Doch, die Pflanzen waren trocken, nach dem Bewässern!“ „Ach was!“, ich setze die Anlage in Betrieb, und es spritzt exakt und ganz wunderbar nass – dem erholten Fröhlich und der lieben Else aufs edle Haupt. Wie vom Blitz getroffen springt Else mit meinem Fröhlich von der Wiese und japst: „Ups, die Anlage funktioniert ja! Doch du hast mir nicht gesagt, dass ich voll aufdrehen muss!“ Etwas angespannt und mich zusammenreissend erkläre ich meiner Else: „Sieh Elschen, es spritzt nicht nur auf den Rasen, sondern auch noch, mittels dieser Düsen, unter die Pflanzen! Das Wasser verteilt sich so regelmässiger auf die Wurzeln („und nicht auf die Blätter und Blüten, du Esel“).“ Else entgegnet etwas betüpft: „Diese Anlage ist dennoch ein Seich, so hat man keine Kontrolle, wo und wieviel Wasser an die Pflanze kommt – und dann lampt es irgendwo!“ („Bei dir wohl“, denke ich). Etwas atemlos fährt Else fort: „Also meine lieben Heimkeher, ich muss schon sagen, die letzten vierzehn Tage waren extrem heiss! Da eure Sprinkleranlag für mich nicht brauchbar gewesen ist, habe ich ALLES von Hand gespritzt.“ „Das tut mir so leid! Hab wirklich gedacht, mit der Sprinkleranlage…“, versuche ich mich etwas blatt und verwirrt zu rechtfertigen. Else fällt mir ins Wort: „Nun, du weisst es ja jetzt, diese Anlage hat bei mir nicht funktioniert! Die Wasserleitung volle Pulle aufdrehen, habe ich nicht gewagt. Somit habe ich halt von Hand gespritzt.“ Mit einem etwas unbehaglichen Gefühl drücke ich meiner guten Else eine schmucke Flasche Olivenöl, je ein Glas Kapern und Oliven, sowie einen rassigen Balsamico-Essig, alles aus dem schönen Griechenland, in den Arm. „Für dich und deinen lieben Puzel!“ Else strahlt: „Ach, ist doch nicht nötig, war alles nicht so schlimm, nicht der Rede wert! Aber so lieb von euch, dass ihr mir etwas von den Ferien mitbringt…!“ Ich beglückwünsche mich heimlich, dass ich mich im letzten Moment entschlossen habe (auf dem Flughafen), nebst Olivenöl auch noch andere diverse Spezialitäten von der griechischen Insel für Else und mich einzupacken. Obwohl mein Fröhlich meine zusätzlichen Einkäufe bemeckerte: „Musst nicht soviel einkaufen! Das ist total unnötig, all die Sachen auch noch für die liebe Nachbarin heim zu schleppen, denk an meinen Rücken!“

Habe übrigens erst nachträglich bemerkt, dass der im letzten Moment gekaufte Balsamico effektiv aus Italien stammt, dass die feinen Kapern in Spanien gewachsen sind… Einzig die steinigen Oliven und das Olivenöl sind in griechischen Gefilden entstanden und verpackt worden. Habe dies meinem Fröhlich nicht mitgeteilt, schon wegen dem Rücken. Die findige Else hat diesen Irrtum sicher bemerkt und kaut etwas säuerlich an den spanischen Kapern rum und meint zu ihrem Puzel: „Von Griechenland spanisches Zeug zu bringen, so einen Seich! Das würde uns nie passieren!“

Also merkt euch, nie etwas im Ferienstress einkaufen!

Fortsetzung folgt.

Hier zur Entspannung:
www.wolf-ruediger-marunde.de/ cartoons95/carto…

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 Pics Hopper

Die Sommerzeit
ich find sie toll
im Gärtchen blüht’s jetzt wundervoll.
Warum nicht mal genießen
und sich erfreu’n am Sprießen?
Vielleicht auch ab und zu
mal Gießen.
aus http://www.rall-gmbh.de/


Kommentare

Eine Antwort zu „Else und ein heisser Sommer“

  1. Köstlich!

    Na, wenigstens war das Zeug nicht made in China! 😉

    Zum Wasserdruck: Wahrscheinlich hatte die Else einfach Angst, dass ihr die gesamte Gartenanlage um die Ohren fliegt…

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