zieht ein immer fester werdendes Netz von Spinnweben um uns zusammen;

und alsbald merken wir, daß die Fäden zu Stricken geworden sind,

und daß wir selber als Spinne in der Mitte sitzen,

die sich hier gefangen hat und von ihrem eigenen Blute zehren muss.

Dieser Satz  schrieb Nietzsche 1878  in seinem Werk

„Menschliches Allzumenschliches – ein Buch für freie Geister“.

Dieses Buch widmete er Voltaire (1694 – 1778), anlässlich seiner 100 – jähriger Gedächtnisfeier.

Nietzsche bewunderte Voltaires Philosophie und seine Erzählungen, sowie seine ironische Art, Missstände der damaligen Zeit zu kritisieren. Voltaire kämpfte für die gesetzliche Gleichheit aller Bürger. In seinen Schriften zeigte er sich, als Vorreiter der Französischen Revolution, gegen den Absolutismus und gegen die Feudalherrschaft. Er wünschte sich nur gute Könige …

König Ludwig XVI (1754 – 1793) war sehr liberal, er setzte viele Reformen durch. Aussenpolitisch und militärisch war er ein erfolgreicher Staatsmann. Er gewann den Krieg gegen England. Er stärkte die Seemacht. Gemeinsam mit den Amerikanern gewann er den Seekrieg in West- und Ostindien. Auf diese Weise verhalf Ludwig den Amerikanern zur Unabhängigkeit. Leider strapazierten diese kriegspolitischen Manöver Frankreichs Staatsfinanzen.

König Ludwig gelang es nicht, diese wieder in Ordnung zu bringen. 1791 wurde er deshalb zu einer neuen Verfassung gedrängt, der er wiederwillig zustimmte. Er fühlte sich dadurch eingeengt und gefangen, weil er nur noch als „Statist“ regieren durfte. 1792 forderte das Volk die Absetzung der Monarchie. Mit dem Sturm auf die Bastille wurde der König entthront und schliesslich von seinen Gegnern 1793 enthauptet (ebenfalls etwas später seine Frau Marie-Antoinette).

Diese Entmachtung erlebte Voltaire nicht mehr. Doch durch seine Schriften gegen die Missstände der frühneuzeitlichen Regierungsformen, sowie seine Aufzeichnungen gegen die Feudalherrschaften der damaligen Zeit, spielte er bedeutende Vorreiterrolle für die französische Revolution (1789 – 1799) und damit zum Sturz der Monarchie.

Noch heute beherbergt das Palais de Justice den Kassationsgerichtshof und das Zivilgericht.

Täglich werden durch dieses Nebentor

unzählige Touristen auf den Platz vom  Justizgebäude gelassen.

Unter diesen güldenen Lampen ist ein reges Kommen und Gehen.

Einerseits sind das Leute die hier arbeiten,

oder sonst irgend einen Termin im Gericht wahrnehmen müssen …

Tagtäglich stehen auch Wächter vor dem Gebäude, achtsam und gefangen in ihrer Arbeit, mit dem Wunsch, heil und ohne Zwischenfall ihren Job ausführen zu können. Zudem arbeiten im Palais tagein, tagaus viele Berufsleute, in irgend einer Funktion, die ihnen einerseits Freude bereitet, die andererseits zu einer Bürde werden kann: meistens dann, wenn es gilt ein Urteil zu fällen – einem Opfer Genugtuung zu schenken und einem Täter eine Strafe zu verpassen.

Alles im Sinne für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

und in der Hoffnung

nicht selber daran zu Grunde zu gehen.


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