Unlängst las ich dieses Zitat:

Ob Frauen so intelligent sind wie Männer, weiss ich nicht.

Aber so dumm sind sie ganz bestimmt nicht!

Caterina de Midici / franz. Königin 1519 – 1589

Als ich über diese zwei Sätze etwas nachdachte und dabei das Geburtsjahr der Schreiberin wahrnahm, machte mich diese

Caterina Maria Romula de Medici sehr neugierig!

Am 13. April 1519 kam Caterina in Florzenz, als Prinzessin von Urbino auf die Welt. Sie starb als Königinmutter und Regentin von Frankreich, am 5. Januar 1589 in Blois.

Schon ein paar Tage nach der Geburt verlor Prinzessin Caterina zuerst ihre Mutter (Kindbettfieber) und dann ein paar Tage später den Vater (Tuberkulose und Syphilis). Ihr Grossonkel Papst Leo X. setzte sich als Vormund von Prinzessin Caterina ein, und er ernannte das Waisenkind zur Herzogin von Urbino. Papst Leo starb schon bald und sein Nachfolger wurde Papst Clemens der VII. Die kleine Herzogin Caterina war dank dem geerbten Vermögen ihrer Mutter bereits eine sehr reiche Person.  Mit ihrer Verwandtschaft mit Papst Clemens wurde sie plötzlich eines der reichsten Mädchen von ganz Europa.

Papst Clemens ging mit Frankreich (Venedig, Florenz und England) ein Bündnis ein, um so den damaligen König Karl V. (römisch – deutscher König aus dem Hause Habsburg) zu schwächen. Papst Clemens erlitt dabei eine bittere Niederlage. Die einflussreiche Familie Medici wurden von da an als Geiseln in Siena gefangen und die vermögende Caterina wurde dadurch zur wertvollen Geisel für Florenz. Dank Intervention nahm die Taufpatin, eine Äbtissin vom Konvent Santa Maria, die Waise bei sich auf. Caterina lernte da Griechisch, Latein und Französich. Sie eignete sich im Kloster gute Umgangsformen, sicheres Auftreten, Selbstbewusstsein und die katholische Religion an. Nach der Belagerung von Florzenz kehrte die elfjährige Caterina wieder zu Papst Clemens nach Rom zurück.

Der französische König Franz I. wünschte, dass Caterina seinen zweitgeborenen Sohn Heinrich (Herzog von Orleans) heiraten sollte. Italienische Fürsten wollten ebenfalls die reiche Herzogin ehelichen. Unter anderem sollte sie ihren Verwandten Giuliano de‘ Medici heiraten. Nach heftigen Machenschaften und Verhandlungen wurde die erst 14-jährige mit dem gleichaltrigen Heinrich von Orléans, also dem Sohn von Franz I., vermählt. Während der Vorbereitungszeit zur Hochzeit und dem langem Reiseweg nach Paris (inkl. Vorstellungsbesuchen in diversen Fürstenhäuser), las die gebildete Caterina sehr viele Bücher – unter anderem das Handbuch für Machthaber …

Auch am französischen Hof bildete sich Caterina immer weiter. Sie begleitete stets ihren Schwiegervater auf seinen Ausritten und Jagdanlässen. Sie scheute sich nicht, wie eine Amazone auf dem Pferd zu sitzen und dem König nach zu galoppieren,  anstelle gemächlich im Damensattel zu reiten (wie ihre Dienerinnen). Nebst viel Vermögen und Schmuck brachte sie auch ihre italienischen Bediensteten mit auf den französischen Hof. Die Zubereitung der Mahlzeiten wurde dank dieser italienischen Köchinnen verfeinert und verbessert. Ebenfalls verbesserten sich die diversen Umgangsformen im königlichen Alltag und bei Empfängen auf dem Schloss. Die viele Erneuerungen wurden von Caterina festgelegt. Sie sie setzte alles daran, dass diese auch eingehalten wurden. Zum Beispiel hatte sie das Anziehen von Unterhosen für die Frauen verordnet. Vor dem Essen musste jeder die Hände waschen. Niemand durfte mehr das Tischtuch zum Nasenputzen gebrauchen. Die Männer durften im Esssaal nicht mehr urinieren, sondern sie mussten dafür die Nachttöpfe im Nebenraum benutzen. Caterina machte den Schnupftabak hoffähig.

Unerwartet starb der Kronprinz von König Franz I. Deshalb wurde Caterinas Gatte Heinrich II. zum neuen Kronprinz ernannt. Da aber Caterina immer noch kein Kind geboren hatte, geriet das Königshaus in Verlegenheit. Es stellte sich heraus, dass Ihr Gatte bereits ein Kind mit seiner Mätresse Diana gezeugt hatte. Deshalb gab man Caterina die Schuld für die kinderlose Ehe … Dass die Ehe am Tag der Hochzeit vollzogen wurde, konnten Papst Clemens und König Franz I. belegen. Sie hatten sich darüber selber vergewissert, indem der eine mitten in der Nacht das Zimmer betrat und der andere am darauf folgenden Morgen … Den Hochzeitsgästen im Saal, wurde postwendend mitgeteilt, dass sich das Brautpaar im Bett von Heinrich II befände und da vergnüglich einträchtig einander unterhielten.

Also musste schnell eine andere Gattin für den jungen Heinrich II. her… Caterina und Heinrichs Mätresse Diana freundeten sich miteinander an. Dank Dianas Ratschläge (und Pülverchen) wurde Caterina schwanger. Sie wurde wieder als rechtmässige Frau von Heinrich II. anerkannt. Diana half der Caterina nicht gar so freiwillig und selbstlos, denn wenn der zukünftige König Heinrich II. eine andere Herzogin oder Prinzessin geheiratet hätte, wäre diese sicher um einiges jünger und attraktiver gewesen als sie selber – und ihre Stellung als Mätresse wäre nicht mehr gefragt gewesen …

Auf jeden Fall gebar Caterina 1544 das erste Kind, den Franz II. Ihre Stellung am Hof war von da an gesichert und wurde mit jedem Kind noch mehr gefestigt. Es waren im Ganzen elf Kinder, zehn Geburten, innerhalb von zwölf Jahren. Sechs der Kinder verstarben vorzeitig. Diana ihrerseits blieb die Mätresse von Heinrich, bis zu seinem Tode … Caterina schenkte Diana zum Dank ihrer Vermittlungen ein paar kostbare Schmuckstücke, (diese wurden später an Elisabeth I. von England weiter vererbt. Die einen schreiben, dies seien kostbare Perlenohrringe gewesen, die anderen berichten von einer Perlenkette …).

Heinrich II. wurde 1547 in der Kathedrale Notre-Dame zum König gekrönt.  Caterina und Diana beratschlagten von da an den König. Innenpolitisch verfolgte er weiter die Interessen seines Vaters. Auf italienischem Boden führte er Krieg gegen Karl V. (römisch – deutscher König und Kaiser von Habsburg), dann noch gegen König Philipp II. von Spanien. Er verfolgte unter anderem die Hugenotten, usw.  Bei der Feier vom Friedensvertrag (1559) mit Karl V. wurde anlässlich eines Turniers ein Auge von Heinrich II. von einem zerbrochenen Lanzenstück durchbohrt. Er starb in Anwesenheit seiner Frau Caterina und seiner Mätresse Diana (beide Frauen waren sehr gerne an solchen Turnieranlässen). Irgendwo habe ich gelesen, dass die Mätresse Diana, Caterina gerne etwas mobbte. Durch den plötzlichen Tod ihres Geliebten verlor Diana automatisch ihre ausserordentlich Stellung am königlichen Hof. Caterina zeigte sich ihr gegenüber grosszügig und verzieh ihr ihre Intrigen. Sie schenkte sogar dieser Nebenbuhlerin und deren Kinder Ländereien und kostbare Münzen aus der königlichen Schatztruhe … Diana war darüber sehr verwundert und schämte sich sehr …!  Caterina’s Schachzug: „Lieber den Feind zum Freund machen, als den Widersacher zu peinigen …!“, zeigte ihre positive Wirkung.

Der damals 15-jährige Franz II. (also der Erstgeborne von Caterina) der seit einem Jahr mit der 16-jährigen Maria Stuart verheiratet war (Königin von Schottland und Anwärterin auf den englischen Thron), wurde dann im Jahre 1559 zum König ernannt. Dieser junge König erwies sich als sehr schwächlich und war nicht gerade intelligent. Deshalb beriet ihn der Herzog Franz I. von Guise. Bereits ein Jahr später verstarb der junge König an einer Ohreninfektion. Caterinas zweiter Sohn, der erst zehn jährige Karl IX, war noch zu jung zum Regieren. So übernahm Caterina 1560 selber das Zepter. Eigentlich wollte der hugenottenfeidliche Herzog Françoise (Franz) I. von Guise selber König von Frankreich werden. Die Königinmutter entmachtete ihn deshalb, indem sie sich mit den Bourbonen und Protestanten zusammen tat. Durch diesen Machtverlust zettelte 1562 der Herzog das Massaker und Blutbad von Vassy an. Die ersten Religionskriege begannen ihren Lauf zu nehmen. 1563 übernahm Karl IV endlich den Thron. Seine Mutter reiste mit ihm durch Frankreich, um ihn als König zu präsentieren und seine Stellung zu stärken. Unter anderem traf Caterina in Südfrankreich ihre Tochter Elisabeth. Diese war seit 1560 die dritte Ehefrau vom spanischen König Philipp II. Dieses Treffen von Karl IV und Caterina erzürnte die Hugenotten. Es gab Krieg. Die Adelsgruppen zerstritten sich. Sohn Karl IX liess sich mit den Hugenotten ein, um diese zu beschwichtigen. Die Königinmutter verhinderte dies. Ein weiterer Hugenottenkrieg folgte.

Im Jahre 1570 wurde endlich Frieden geschlossen. In diesem Jahr heiratete König Karl IV. die Erzherzogin von Oesterreich. König Karl IV. zeigte sich im Verlauf seiner Regierungszeit ebenso schwächlich und  unausgewogen wie sein verstorbener Bruder Franz II. Trotzdem wollte er sich als König von der Vorherrschaft seiner Mutter lösen. Er orientierte sich am protestantischen Heerführer de Coligny von den Niederlanden. Dieser erreichte in seinem Land erfolgreich die Religionsfreiheit. Karl IX wollte deshalb nach diesem Vorbild die Hugenotten in seinem Reich als anerkannte Partei etablieren. Königinmutter Caterina selber orientierte sich an Luthers Schriften und liess diese auch ihre Bediensteten lesen. Sie erlaubte den Protestanten, dass sie sich an verschwiegenen Orten treffen durften. Schliesslich erreichte die Königin, dass zwischen den Hugenotten und Katholiken Frieden gemacht wurde. Sie arrangierte dafür die Hochzeit von ihrer Tochter Margarete mit dem Hugenottenführer Heinrich von Navarra. Das Fest endete in einem Massaker (Bartholomäusnacht 1572). Caterina liess den protestantischen Heerführer Coligny töten. Denn ihrer Ansicht nach stand ihr Sohn zu stark unter seinem Einfluss. Sie hatte Angst Coligny würde dadurch zu mächtig… Karl IX. billigte zwar die Tat seiner Mutter und er erlies dazu ein entsprechendes Schreiben im Parlament. Sein jüngerer Bruder, resp. Caterinas weiterer Sohn Heinrich III. konnte vermitteln und Schlimmeres verhindern (der war damals der offizielle Anwärter auf den polnischen Thron). Mit König Karl IX ging es von nun an physisch und psychisch bergab. Die Bartholomäusnacht hinterliess bei ihm ein derart grosses Trauma, dass er depressiv und schwindsüchtig wurde. Er starb schliesslich im Jahre 1574 im Alter von 23 Jahren.


H
einrich III. verzichtete deshalb auf den polnischen Thron. Er wurde König Karls Nachfolger. Eigentlich wollte er vor seiner Thronbesteigung, die noch verheiratete Maria von Kleve, heiraten. Doch noch bevor sie geschieden war, verstarb sie an der Schwindsucht. 1575 wurde Heinrich III. in der Kathedrale zu Reims gekrönt und zwei Tage später heiratete er auf Anraten seiner Mutter Louise de Lorraine-Vaudémont. Durch diese Heirat wurde er mit den Herzögen von Guise verwandt. Durch sein unentschlossenes Regenten setzten sich die Religionskriege fort. Er machte den Hugenotten zu viele Zugeständnisse. 1577 war er gezwungen diese beim Friedensschluss von Bergerac zurück zu nehmen. Die Mutterkönigin Caterina erkannte rasch, dass ihr vierter Sohn keine fähiger König war. Sie beriet ihn deshalb in allen Regierungsgeschäften. Das Volk wollte aber keinen König, der unter der Fuchtel seiner Mutter stand. Heinrich III. überliess daraufhin offiziell seiner Mutter die Regierungsgeschäfte. Er selber nutzte die Zeit zum Reisen und für Festivitäten mit den Mignons. Es wurde auch gemunkelt, dass Heinrich III schwul sei … In der Zwischenzeit verbündete sich Caterina mit ihrem Schwiegersohn dem Hugenottenführer Heinrich von Navarra. Gemeinsam konnten sie erreichen, dass sich die verschiedenen Glaubenskriege in Grenzen hielten und einigermassen harmlos verliefen.

Während dieser Zeit verbündete sich Franz – Herkules (jüngster Sohn Caterinas und jüngster Bruder von Heinrich III.)  mit der Opposition. Dieser Franz wollte den Königsthron von Heinrich III. übernehmen. Heinrich III. wäre das sogar sehr recht gewesen. Denn er und seine Frau Louise bekamen keine gemeinsamen Kinder (er hatte zwar zwei ausserehliche Kinder…).  Wegen dieser Kinderlosigkeit konnte der jüngere Bruder doch noch darauf hoffen, eines Tages König von Frankreich zu werden. Er hatte vor, aus Frankreich ein eigenes geeintes protestantisches Königreich zu machen. Seine Mutter griff ein und verhinderte, dass Heinrich III seinen Königsthron an ihren jüngsten Sohn abtreten würde. Dank einer Abfindung seiner Mutter verzichtete Franz dann endgültig auf den Thron. Er starb dann 1584 an einer Krankheit.

Heinrich der III. trat deshalb mit Caterinas Schwiegersohn Heinrich von Navarra in Kontakt. Gemeinsam beschlossen sie, dass  Heinrich von Navarra so bald als möglich König von Frankreich werde sollte – dies allerdings nur, wenn er zum katholischen Glaube konvertiere. Heinrich von Navarra verweigerte den Glaubenswechsel. Die Herzöge von Guise  (unter anderem Heinrich von Guise) wurden hellhörig. Unter dem Druck dieser Herzöge und unter Anweisung von Caterina machte Heinrich III. einen Rückzug. Er liess verlauten, dass Heinrich von Navarra als Thronfolger für immer ausgeschlossen worden sei … Herzog Heinrich von Guise wurde dadurch ermutigt und stellte im Januar 1588 Heinrich III. ein Ultimatum. Dieser beordete Truppen nach Paris. Durch Machenschaften der Herzoge von Guise gab es dann im Mai 1588 einen Volksaufstand. Der König wurde im Louvre eingeschlossen und entmachtet. Heinrich III. musste aus Paris fliehen. Er machte dafür Herzog Heinrich von Guise verantwortlich. Denn der war jetzt mit dem Einverständnis des Volkes an der Macht. Heinrich von Guise verbot Heinrich von Navarra den Thron zu besteigen. Der entmachtete König Heinrich III. gewann einige Verbündete; und er liess im Dezember 1588 den neuen Machthaber Guise und dessen Bruder ermorden. Da der ermordete Herzog sehr populär war, erliess das Parlament von Paris eine gerichtliche Untersuchung. Heinrich III. musste wiederum aus Paris fliehen. In der Zwischenzeit verstarb seine Mutter Caterina (Januar 1589) im königlichen Schloss von Blois. Ein Dominikanermönch ermordete schliesslich Heinrich III. am 1. August 1589. Auf dem Totenbett bestätigte Heinrich III. seine Zusage von 1584, dass Heinrich von Navarra sein Nachfolger sei, und dass er mit dem Namen Heinrich IV. der zukünftige König von Frankreich sein solle. Was dann auch geschah …

Irgendwie

ist die Geschichte „Geschichte“.

Nicht egal, nicht alles legal …

und vieles doch so banal.

Das Lied aus der Operette:

„Heinerle, Heinerle, hab‘ kein Geld!“

macht in meinem Hirn die Runde.

Irgendwie

schon seit Stunden …

…. nicht wegen dem Geld,

nur wegen einer Mutter und den Heinerles

Irgendwie.


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