Guter Rat ist teuer …

wenn dieser in Schieflage gerät …

Wieder einmal ist es höchste Zeit ein neues Projekt in Angriff zu nehmen – denn der sechzigste Geburtstag von mir und meinem Mann liegt schon etwas zurück und unsere baldige Pensionierung liegt vor uns! Endlich dürfen wir unser eigene Zukunft planen; befreit von Zwängen, Pflichten und Verantwortung für andere. Eine tolle Idee für ein neues Vorhaben haben wir gemeinsam, an einem wunderschönen sternenklaren Abend gezeugt. Bald fühlen wir uns „schwanger“, also unsere Idee nimmt Gestalt an, und der Startschuss für einen glücklichen Auftakt unseres neuen Vorhabens ist erfolgt.

Doch, Scheibe, Schwan und Gopfritschtutz!
 Unsere Nerven sind nicht mehr so stabil, wie einst. Der Altersprozess zeigt eben seine ersten Spuren. Wir spüren, die jugendliche Unbekümmertheit ist uns total abhanden gekommen. Die „bereits vielen gemachten Erfahrungen“ schärfen all zu sehr unsere Sinne. Wir werden spitzfindig, lassen uns von Hinz und Kunz beraten und fragen uns: „Ist irgendwo in unserem Projekt ein Hund begraben?“ Fazit – wir lassen uns einfach nicht mehr so automatisch und unbeschwert an ein neues Ufer treiben.

Heute morgen entdecke ich folgendes Zitat von W. James: â€žWenn die Entscheidung einmal gefallen und der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist, dann sollte man jegliche Angst und Sorge bezüglich der Folgen dieser Entscheidung ein für allemal fallenlassen.“ Diese Zeilen, reibe ich meinem lieben Mann unter die Nase, damit auch er seine Zweifel für unser Vorhaben fallen lassen kann. Doch er meint dazu nur: „Sag mal, wenn du dich nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnst, du weisst ja, Brecht, ein gescheiter Mann, zitiert: „Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war!“

Diese Antwort ärgert mich etwas. Da kommt mir die gestrige Talkshow „NACHTCAFÉ“ vom TV-Sender SWR in den Sinn. Das Thema hat gelautet: „Alter – Aufbruch oder Endstation“. Schnell lade ich im Internet die Aufzeichnung runter und und setze diese meinem Mann vor. „Alles klar Mutti! Ich befinde mich ja auch in Aufbruchstimmung. Aber – für die Umsetzung bin ich erst bereit, wenn das Finanzielle zu hundert Prozent geregelt und gesichert ist. Ich setze unser ganzes Geld nicht einfach in den Sand!“ –  â€žKlaro Chef!“, und etwas später: „He Mann, heute sind in Dielsdorf Pferderennen! Komm! Vielleicht können wir uns dort  ein rentables Startkapital einheimsen…!“, erwidere ich. Mein Mann schneutzt sich dreimal, holt Luft und spricht ganz im Sinne von Georges Pompidou: 

„Ein Ruin kann drei Ursachen haben: 

Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten.“

Trotz weisen Sprüchen haben wir uns aufgemacht, mit etwas Münz in der Tasche, um unser Glück auf der Pferderennbahn in Dielsdorf zu versuchen. Mit viel Sonne, Wurst, Wein, Kollegen und Pallaver, sowie urchigem Pferdeschweiss haben wir den Tag genossen – trotz Pleiten und Pannen beim Wetten. Nächstes Mal in Avenches läuft es sicher besser. Wir haben da so einen ganz geheimen und wirklich guten Tip erhalten.

Ein Tip ist zwar noch kein Ratschlag, doch auch der kann in Schieflage geraten …

… und teuer werden!


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