… sind wertvolle Wegbegleiter!

Entdecke ich irgendwo auf meinen Reisen eine Buchhandlung, dann muss ich etwas darin rumstöbern. Meistens zieht es mich in die Bücherecke für Kinder, besonders dann, wenn ich mich in einem fremdsprachigen Land aufhalte. Die Vielfalt der wunderschön gezeichneten Illustrationen und die einfachen, sehr aussagekräftigen Texte faszinieren mich immer wieder. Jedes Mal staune ich darüber, wie die gemalten oder gezeichneten Bilder, versehen mit ein paar Sätzen; oder sogar nur mit einzelnen Wörter, den Ablauf der Geschichte kurz, präzise und bedeutungsvoll wiedergeben.

Die Bücherecken für Kinder sind meisten auch wunderschön und gefällig gestaltet. Die neuesten und modernsten Ausgaben werden üppig drapiert (mit all seinen dazugehörenden Fanartikel), wunderbar anziehend in separaten Regalen oder auf Tischen präsentiert. Auch ich begebe mich meistens zuerst an solch reichhaltig geschmückten Tische. Man findet da modern gestaltete Kinderbücher, Spiele, Cartoons und vieles mehr (von 0 – 99-zig Jahre) mit lehrreichen Bildern und Texten. Jedes Mal staune ich über deren Vielfalt! Bald einmal zieht es mich von der prunkvoll gestalteten Auslage weg! Ich sehe mich im Laden um, (je nach Grösse) etwas mehr oder weniger lang. Meistens entdecke ich ein, zwei oder drei Bücher die ich dann spontan kaufe.

Gerade habe ich ein Kinderbuch entdeckt, welches mich rein vom Titel und Design her sehr gesehen, sehr anspricht. Ich setze mich etwas hin und schon bin ich in das Buch vertieft mit dem Titel: „Ein Pandabär im Garten“ von Jon J. Muth! Beim grosszügigen Durchblättern verweile ich zuerst bei den wunderschön gemalten Bildern. Diese beflügeln mich, mich ebenso etwas intensiver mit den kurzen Texten zu befassen:

Kinder entdecken in ihrem Garten einen riesengrossen Pandabär. Zur Freude der Kinder lässt er sich im Garten nieder und wohnt da in einem Zelt. Die Kinder besuchen ihn dort und lauschen seinen Geschichten. Der Pandabär erzählt unter anderem, dass er einen Onkel habe, der nie etwa Böses über andere denkt. Einmal sei ein Fuchs bei ihm ins Haus eingebrochen. Erst sei dieser Onkel erschrocken, dann habe er sich gedacht: „Wenn der mich besucht! Dann soll er auch ein Geschenk von mir erhalten, ich schenke ihm doch meinen Morgenmantel, da ich ja sonst gar nichts Kostbares habe!“ Die Kinder staunen darüber, denn sie hätten dem Eindringling sicher nichts gegeben. Der Pandabär erklärt, der Onkel schenke gerne etwas von sich, jedem Besucher egal wer es ist. Es müsse aber immer etwas Gutes sein. Anstelle vom Morgenrock, hätte er ihm auch etwas Schönes zeigen oder erklären: zum Beispiel den wunderbaren Sternenhimmel mit dem strahlenden Mond.

Diese Aussage erinnert mich an ein Zitat von A. Milne:

„Die Kunst des Schenkens liegt darin, einem Menschen etwas zu geben, dass er nicht kaufen kann!“

Der Pandabär erzählt den Kindern eine weitere Geschichte vom „Bauer im Glück“. Dieser habe das Leben einfach so genommen wie es zu ihm gestossen sei. Ob etwas Gutes oder etwas Schlechtes geschehen ist, da hat er nicht gross gejubelt oder lange gejammert. Er habe immer gesagt „Vielleicht…“, im Wissen, dass Alles seinen Grund und Wert habe und immer wieder eine andere Wendung nehme, entweder zum Besseren oder zum Schlechteren. Dazu würde das Zitat von Epiktet passen:

„Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge, machen uns glücklich oder unglücklich.“

Der Pandabär erzählt auch von zwei Mönchen, die einer Frau geholfen haben, trotz überschwemmter Strasse trocken ins Haus zu kommen. Anstelle sich zu bedanken ist die „Gerettete“ schimpfend und ohne Dank zu sagen in ihr Haus verschwunden. Ein paar Stunden später erinnert sich der eine Mönch an das lieblose Verhalten der Frau. Der andere Mönch sagt zu ihm: „Was du trägst dieses Ungemach als Last immer noch mit dir herum. Lass es hinter dir und du kannst mit leichterem Gepäck weiter wandern!“

Khalil Gibran zitiert dazu:

„Vergesslichkeit ist eine Form der Freiheit.“



Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert