… zu Turbulenzen in Jalta –
resp.: Epilog zum russischen Schriftsteller, Anton Tschechow (1860 bis 1904) und zu seiner berühmten Erzählung,
„Die Dame mit dem Hündchen“.
Tschechow zitierte schon früh, dass jeder das Recht habe zu leben, mit wem er will und wie er will. Dies sei das Recht eines erwachsenen Menschen. Er sagt auch, dass die Freundin eines Mannes nur dann seine Frau werden könne, wenn sie zuerst seine Bekannte und dann seine Geliebte war.
Tschechow beschreibt in seiner berühmten Geschichte „Die Dame mit dem Hündchen“, die damalige Gesellschaftsordnung. Er hinterfragt, die Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit, sowie die rigorose Rücksichtslosigkeit zur damaligen Zeit in adeligen oder mehr besseren Kreisen. Tschechow offenbart in seiner Erzählung, den Alltag seiner Hauptpersonen, in schön verpackten Sätzen. Seine Kritik und moralisierenden Hinweise werden im Ablauf seiner Geschichte nicht sofort erkannt. Zwischen den Zeilen „gelesen“ entdeckt man erst seine Moraliesierung. Dies beweisen auch seine, für die damalige Zeit sehr fortschrittlichen Zitate (siehe oben).
Der russische Komponist Anton Rubinstein, der von 1829 bis 1894, lebte komponierte seine berühmte und romantische Melodie in F, Op. 3. No. 1. (Moderato) hätte sehr gut zu Tschechov’s „Die Dame mit dem Hündchen gepasst“.
http://www.youtubhe.com/watch?v=wNhX01wHcBg
Wie würde Tschechow seine Geschichte in der heutigen Zeit darstellen?
Wahrscheinlich vom Ablauf und Inhalt her gesehen, praktisch gleich. Seine Wortwahl wäre von ihm um einiges realer gewählt worden. Er würde heute kürzere und kompaktere Sätze verwenden. All zu liebliche Floskeln würden fehlen. Ein Moralisierung käme gar nicht zum tragen. Denn in der heutigen Zeit hätten Anna und Dimitriy gesellschaftlich gesehen kein „Verbrechen“ begangen. Ihr Doppelleben wäre toleriert worden.
Hätte Tschechow die Erzählung in der heutigen Zeit geschrieben, hätten darin viele philosophische Aspekte gefehlt. Dafür hätte Tschechov mehr Gegenspieler in die Geschichte einbetten müssen. Er hätte abstossende Intrigen und dramatischere Aktionen dazu erfinden müssen. Die Geschichte hätte mit einem wunderbar kitschigen Happy End ihr glückliches Ende gefunden.
Tschechow hätte vielleicht auch nüchterner zitiert, zum Beispiel wie:
Das Schicksal bestimmt dein Leben!
Nur Betrunkene und Kinder schützt der liebe Gott!
Auf die Liebenden gibt Amos und Eros Acht!
oder: und des einen Leid ist des anderen Freud.
http://de.wikiquote.org/wiki/Deutsche_Sprichwörter
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